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Der Seenotrettungskreuzer Arkona der DGzRS bekämpft den Brand des Küstentankschiffs „Annika“ in der Ostsee.

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Update

Ermittlungen zur Ursache beginnen: Brand auf Tanker „Annika“ in der Ostsee ist gelöscht

Noch aus unbekannter Ursache war am Freitag ein Feuer auf einem Tanker in der Ostsee ausgebrochen. Inzwischen ist der Brand gelöscht. Zuvor war das Schiff in den Hafen von Rostock geschleppt worden.

Stand:

Das auf einem mit mehr als 600 Tonnen Öl beladenen Tanker in der Ostsee bei Warnemünde entflammte Feuer ist gelöscht. „Die Feuerwehren Rostock und Lübeck haben das Innere des Schiffs untersucht. Es brennt kein Feuer mehr“, teilte das Havariekommando von Bund und Ländern in Cuxhaven am frühen Samstagmorgen mit. Rund 120 Einsatzkräfte seien im Einsatz gewesen. Das Havariekommando beendete in der Nacht die Gesamteinsatzleitung.

Der Tanker „Annika“ war den Angaben zufolge zuvor mit zwei Schleppern in den Hafen von Rostock geschleppt worden. Er wurde demnach mit vier Schleppern zu einem Liegeplatz bugsiert. Insgesamt habe die 28 Kilometer lange Strecke etwa sechseinhalb Stunden Zeit in Anspruch genommen.

Der Sprecher des Deutschen Havariekommandos, Benedikt Spangardt, zeigte sich zufrieden mit dem Ablauf der Aktion. Es seien drei Feuerwehren beteiligt gewesen, aus Kiel, Lübeck und Rostock. „Die Sache ist in dem Sinne gut ausgegangen, dass keine Person schwer verletzt worden ist, dass die Besatzung in Ordnung ist und dass wir keine Gewässerverunreinigung und keinen Ölschaden in der Ostsee haben.“

Am Tag nach dem Feuer beginnt die Suche nach der Ursache. Sobald es möglich ist, werden Brandermittler an Bord gehen. Auch Taucher soll den Schiffsrumpf kontrollieren. Routinemäßig schaltet sich nach Havarien die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung ein.

Der Brand auf dem Tanker war am Freitagvormittag etwa viereinhalb Kilometer vor der mecklenburg-vorpommerischen Ostseeküste zwischen Warnemünde und Kühlungsborn ausgebrochen. 

Es herrschte in der Nacht weiter Unklarheit darüber, wo der Brand ausgebrochen war. „Während des Einsatzes war nicht klar, wo der Brand begonnen hatte. Neben dem Maschinenraum war auch ein Lager für Farben und Lacke als möglicher Brandherd in Betracht gezogen worden“, heißt es in der Mitteilung des Havariekommandos vom frühen Morgen.

Aufschluss darüber sowie über die Brandursache solle demnach die Ermittlungen der Polizei geben. Im hinteren Bereich, in dem nach ersten Informationen der Brand ausgebrochen sein soll, befinden sich auch die Deckaufbauten mit der Brücke und der Maschinenraum.

Die sieben Besatzungsmitglieder des unter deutsche Flagge fahrenden Schiffs wurden gerettet und von einem Seenotrettungsboot an Land gebracht. Nach Angaben des Havariekommandos wurden sie vorsorglich in Krankenhäuser gebracht, mehrere Seeleute erlitten leichte Verletzungen. Laut der Mitteilung des Kommandos vom Abend wurden die Besatzungsmitglieder inzwischen aus dem Krankenhaus entlassen.

Unmittelbar nach der Havarie äußerten Politiker und Verbände ihre Sorge über Umweltgefahren, die vom Tankschiffsverkehr auf der viel befahrenen Kadetrinne zwischen Deutschland und Dänemark ausgehen. Nach ersten Erkenntnissen wurde der Laderaum des zwölf Meter breiten Doppelhüllentankers nicht in Mitleidenschaft gezogen.

Die Havarie ereignete sich in Sichtweite der stark touristisch geprägten Küste zwischen Warnemünde und Kühlungsborn. Der Chef des Landestourismusverbandes, Tobias Woitendorf, sagte, „das ist eine Situation, vor der wir uns im Tourismus immer fürchten“. (dpa, AFP)

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