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Frost

© ddp

Winterwetter: Expertenstreit um den kältesten Ort der Nacht

Gleich mehrere Orte sind nach Angaben verschiedener Wetterdienste Anwärter auf den Titel "Kältester Ort der Nacht". Einig sind sich die Meteorologen aber in einem Punkt: Die vergangene Nacht war die bislang kälteste dieses Jahres.

Mit minus 24,3 Grad führte Bad Muskau in der Oberlausitz am Mittwochmorgen die Top-Ten-Liste des Deutschen Wetterdienstes in Offenbach an. Der Bochumer Wetterdienst Meteomedia hingegen meldete: Die kälteste Gemeinde war Haidmühle in Niederbayern mit minus 26,3 Grad. Und am Messpunkt am bayerischen Funtensee war es mit minus 30,5 Grad noch deutlich frostiger.

Auf Platz drei liegt bei Meteomedia Mähring in der Oberpfalz mit minus 24,8 Grad. Auf dem "Treppchen" des Deutschen Wetterdienstes landeten mit minus 24,0 Grad noch Deutschneudorf im Erzgebirge und die thüringische Gemeinde Crossen an der Elster mit minus 23,7 Grad. Für den gesamten Winter gilt der Kälterekord jedoch nicht: "Im Dezember war es mindestens genauso kalt", sagte ein Sprecher in Offenbach.

Im brandenburgischen Coschen in der Nähe der Mündung der Neiße in die Oder wurden minus 23,7 Grad Celsius gemessen, wie Karsten Kürbis vom privaten Wetterdienst MeteoGroup Deutschland sagte.

In Manschnow im südlichen Oderbruch sei mit minus 23 Grad Celsius der bislang tiefste Wert der Messreihe seit 1993 an diesem Ort registriert worden. Am südöstlichen Stadtrand von Berlin, in Kaniswall, sank die Temperatur bis auf minus 23 Grad Celsius. Die Region erlebte damit die kälteste Nacht des Winters 2009/10, wie der Meteorologe sagte.

Die "Titelträger" aus der Nacht zum Mittwoch dürften vorerst die "Kältesten Orte des Jahres" bleiben. Heute zieht das neue Tief "Jennifer" von Skandinavien aus nach Deutschland und bringt Schnee und wärmere Temperaturen. Für den Mittwochnachmittag erwartete Kürbis eine Frostabschwächung und Schneefälle, die fünf bis zehn Zentimeter Neuschnee bringen könnten. Bis Mitternacht sollten die Temperaturen bis auf minus fünf Grad Celsius steigen. Im Laufe des Donnerstags steigen die Temperaturen der Vorhersage zufolge weiter in "den leichten Plusbereich". Tauen werde es aber fast nicht, da der Boden tief gefroren sei, fügte der Meteorologe hinzu. Wechselhaft mit Temperaturen kurz über dem Gefrierpunkt werde es auch am Freitag sein.

In der Nacht zu Samstag wird es in der Region erneut schneien. Hinzu kommt wieder Dauerfrost, die Temperaturen liegen am Tag bei minus drei Grad Celsius und nachts zwischen minus acht und minus zehn Grad Celsius. Auch für die kommende Woche sagte der Meteorologe keine Wetteränderung vorher. Es werde winterlich bleiben bei Dauerfrost und Temperaturen um minus zehn Grad Celsius. (dpa/ddp) 

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