zum Hauptinhalt
In Los Angeles warnt der Wetterdienst vor der Rückkehr der gefährlichen Starkwinde, die das mühsam eingegrenzte Feuer neu anfachen könnten.

© AFP/Etienne Laurent

„Extremes Feuerwetter“: Los Angeles fürchtet neue große Brände durch starken Wind

Gerade erst hatten Löschtrupps gute Fortschritte gemeldet: Doch die nächste Woche könnte wieder gefährlich werden für die Metropole in Kalifornien – der Wetterdienst warnt vor heftigen Böen.

Stand:

Alle Mühe der Löschkräfte umsonst? In Los Angeles warnt der Wetterdienst vor der Rückkehr der gefährlichen Starkwinde, die das mühsam eingegrenzte Feuer neu anfachen könnten. „Zerstörerische #SantaAnaWinde und extremes Feuerwetter werden von Montag bis Dienstag erwartet“, schrieb der Wetterdienst auf X.

Die Meteorologen sagen Böen mit Geschwindigkeiten von bis zu 130 Kilometern pro Stunde voraus. Dabei hatten sich am Wochenende noch lang ersehnte Fortschritte abgezeichnet: Die Feuerwehr meldete gute Erfolge bei den Löscharbeiten gegen die beiden Feuer, die weiter brennen. Außerdem konnten Tausende Anwohner in einige der betroffenen Gebiete erstmals zurückkehren.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Durch den Wind drohten die Brände sich rasch auszubreiten, hatte der Wetterdienst bereits zuvor gewarnt. Denn die Böen treiben Funken durch die Gegend, die neue Feuer starten könnten. Ein großes Problem sei auch, dass das Löschen aus der Luft bei starkem Wind nicht mehr funktioniere, hieß es immer wieder seit dem Ausbruch der Brände am 7. Januar. 

Der Wind verwehe das Wasser, bevor es in einer Ladung am Boden ankommen könne. Erwartet wird, dass das „extreme Feuerwetter“ insbesondere vom späten Montag bis zum frühen Dienstag andauere. Auch die sehr trockene Vegetation begünstigt die unberechenbare Ausbreitung bereits existierender und neuer Brände. 

In den vergangenen Tagen waren kühlere Temperaturen und abflauende Winde den Einsatzteams zu Hilfe gekommen. Das „Eaton“-Feuer nahe Pasadena ist Behörden zufolge zu 73 Prozent unter Kontrolle, das „Palisades“-Feuer am Westrand von Los Angeles zu 49 Prozent.

Doch nun fordern Behörden die Menschen in der Region wieder auf, wegen des drohenden „extremen Feuerwetters“ Vorsichtsmaßnahmen für den Ernstfall zu treffen. So sollen Anwohner unter anderem Notfalltaschen packen, ihre elektronischen Geräte aufladen und sich von Bäumen und Stromleitungen fernhalten.

Der Klimaexperte Patrick Gonzalez von der Universität von Kalifornien in Berkeley sagte jüngst, auch wenn noch nicht klar sei, was die aktuellen Brände verursacht hätte, „sorgt der Klimawandel, zu dem die Menschen beitragen, dafür, dass die Hitze zunimmt, die Waldbrände auslöst“. Seit dem Jahr 1895 sei die Durchschnittstemperatur in Südkalifornien um zwei Grad angestiegen, betonte er. Wie in vielen anderen Ländern der Welt dürfte das Jahr 2024 auch in den USA das bislang heißeste gewesen sein.

Klimawandel verschärft Risiko für Waldbrände in Kalifornien

Für den Atmosphärenforscher Apostolos Voulgarakis vom Imperial College in London sind die aktuellen Waldbrände in Kalifornien „beispiellos“, und „für diese Jahreszeit dramatisch“. Untersuchungen hätten gezeigt, dass sich die Waldbrandsaison als Folge des Klimawandels verlängert.

2024 sorgte das Wetterphänomen El Niño mit heftigen Regenfällen im ersten Halbjahr für ein exzessives Pflanzenwachstum. Im zweiten Halbjahr herrschte hingegen Dürre in Südkalifornien.

Die Folge: Die üppige Vegetation verdorrte und wurde so zu Zunder. Geringe Luftfeuchtigkeit in Kombination mit den starken, trockenen Santa-Ana-Winden lassen die ausgetrockene Vegetation noch stärker ausdörren. (dpa, AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })