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Ein Kranfahrzeug birgt ein Auto, nachdem es bei dem Unfall auf der B4 von einer Brücke in den Mittellandkanal gestürzt war.

© dpa/Stefan Sobotta

Update

Fahrer entzog sich Polizeikontrolle: Drei Menschen sterben bei schwerem Verkehrsunfall auf B4 nahe Braunschweig

Bei einem Überholmanöver auf der B4 stößt ein Auto in den Gegenverkehr. Anschließend stürzt es in den Mittellandkanal, es gibt drei Tote. Zuvor hatte der Fahrer ein Anhaltesignal der Polizei ignoriert.

Stand:

Bei einem schweren Verkehrsunfall auf der B4 in Niedersachsen sind am Samstag mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Noch sind viele Fragen offen – allen voran, warum der Unfallfahrer sich einer Polizeikontrolle nur Minuten vor dem Zusammenstoß entzogen hat.

Bei den Toten handle es sich um einen 25-Jährigen und einen 31-Jährigen aus Kroatien, sagte ein Sprecher der Polizei am Sonntag. Die Identität des dritten Toten ist noch nicht abschließend geklärt, nach Angaben der Feuerwehr handelt es sich ebenfalls um einen Mann aus Kroatien, der auf der Rückbank des Autos saß.

Ersten Ermittlungen zufolge hatte ein BMW gegen Mittag mit stark erhöhter Geschwindigkeit rechts drei Autos in Höhe des Mittellandkanals überholt und sie dabei touchiert. An dieser Stelle gibt es in jede Richtung nur eine Fahrbahn.

Anschließend prallte der BMW mit einem entgegenkommenden VW zusammen, durchbrach das Brückengeländer einer Kanalbrücke und stürzte ins Wasser, erklärten die Feuerwehr und Polizei Braunschweig in einer gemeinsamen Pressemitteilung.

Die drei Insassen des abgestürzten Autos starben noch an der Unfallstelle. Die beiden Personen aus dem Fahrzeug, mit dem der Unfallwagen frontal zusammengestoßen war, wurden verletzt: eine schwer, die andere lebensgefährlich.

Letztere kam per Rettungshubschrauber ins Krankenhaus. Nähere Angaben zur Identität der Opfer in beiden Wagen machte die Polizei zunächst nicht.

Unfallfahrer entzog sich Polizeikontrolle

Den Angaben zufolge hatten Beamte das Fahrzeug des Unfallfahrers am Samstag gegen 13.00 Uhr auf der A2 in Fahrtrichtung Hannover kontrollieren wollen. Der Fahrer folgte aber nicht dem Anhaltesignal, entzog sich der Kontrolle und geriet in der Folge außer Sicht der Polizei, wie es in einer Pressemitteilung hieß.

Auf der Bundesstraße 4 hat es einen schweren Unfall gegeben.

© Benjamin Müller/dpa

Ob die Polizei die Verfolgung aufnahm, blieb zunächst unklar. Nur wenige Minuten später, gegen 13.10 Uhr, erreichten mehrere Notrufe über den schweren Unfall die Polizei.

Konkret ereignete sich der Unfall unweit des Autobahnkreuzes Braunschweig-Nord, wo die A391 in die B4 übergeht und den Mittellandkanal überquert. Zuvor kreuzt die A391 die vielbefahrene Autobahn 2 Hannover-Berlin.

Blick auf das verbogene Brückengeländer an der Bundesstraße B4 im Braunschweiger Ortsteil Wenden, wo ein Auto bei einem Unfall in den Mittellandkanal gestürzt war.

© dpa/Swen Pförtner

Die Bundesstraße 4 wurde in dem Bereich vorübergehend voll gesperrt sowie der Schiffsverkehr im Mittelkanal unterbrochen, um das Autowrack zu bergen.

Komplizierte Bergung aus dem Mittellandkanal

Auf Bildern von der Unfallstelle war ein völlig zerstörter schwarzer Pkw zu sehen. Das Dach des Wagens ist größtenteils abgerissen. Der andere Wagen lag über Stunden am Grund des Mittellandkanals und wurde erst am späten Samstagabend aufwendig geborgen. Dabei kamen zwei Rettungsboote sowie Taucher der Berufsfeuerwehr zum Einsatz.

Die Bergung der Leichen und des Fahrzeugs aus dem Kanal war kompliziert, wie ein Sprecher der Feuerwehr mitteilte. Eine Leiche trieb an der Oberfläche des Wassers, zwei weitere Leichen waren im Auto eingeklemmt.

Taucher befreiten einen Mann noch im Wasser aus dem Fahrzeug, der dritte Mann konnte erst nach der Bergung des Wagens herausgeschnitten werden. (dpa, Tsp)

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