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Sorgerechtsstreit: Fall Nadine: Eltern werden weitere Kinder weggenommen

Der Vater hatte das Kind misshandelt, bis es starb. Die Mutter versuchte, ein anderes Kind als Nadine auszugeben. Beide Eltern sind mittlerweile verurteilt - nun wurde ihnen auch das Sorgerecht für ihre weiteren sechs Kinder entzogen.

Den Eltern des toten Kleinkinds Nadine ist vom Familiengericht in Gifhorn das Sorgerecht für die sechs anderen minderjährigen Kinder entzogen worden. In der Begründung des Gerichts heißt es, dass das bisherige Verhalten der Eltern ein "schwerwiegender Verstoß gegen die Elternverantwortung" sei. Sie hätten mit allen Mitteln versucht, den Tod von Nadine geheim zu halten.

Ein Sachverständiger sei zu dem Ergebnis gekommen, dass der Mann nicht erziehungsfähig sei. Der Mutter wiederum fehle die sittliche und geistige Reife, um die anderen Kinder angemessen zu versorgen und zu erziehen. Bei allen Kindern seien Erziehungsdefizite festzustellen. Zudem seien sie vernachlässigt, teilweise misshandelt und emotional missbraucht worden. Einsicht in ein etwaiges Fehlverhalten fehle beiden Elternteilen.

Vater muss acht Jahre in Haft, Mutter erhält Bewährungsstrafe

Der Fall Nadine hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt, weil die Mutter versucht hatte, ein im November 2003 zur Welt gebrachtes Kind als Nadine auszugeben. Erst gut drei Wochen nach Abschluss des Indizienprozesses war die Leiche von Nadine gefunden worden.

Der Familienvater war wegen Körperverletzung mit Todesfolge und schwerer Misshandlung von Schutzbefohlenen zu einer Gefängnisstrafe von acht Jahren verurteilt worden. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er das im Oktober 2000 geborene Kind von Sommer 2001 bis Januar 2002 mehrfach schlug und misshandelte. Das Mädchen soll daran gestorben sein. Die mitangeklagte Mutter erhielt wegen Misshandlung von Schutzbefohlenen durch Unterlassen eine Bewährungsstrafe von einem Jahr. (jvo/ddp)

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