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Im Home-Office kommt die Mittagspause laut einer neuen DGB-Studie bei vielen zu kurz.

© imago images/Westend61

DGB-Studie zum Home-Office: Fast 50 Prozent der Beschäftigen verkürzen zuhause die Mittagspause

Viele schätzen die neue Flexibilität des mobilen Arbeitens. Doch etwa durch Überstunden birgt das Homeoffice auch Gefahren für die Gesundheit.

Arbeiten im Homeoffice kann zu mehr Stress führen und damit zu einer Gefahr für die Gesundheit werden. Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) hervor. Demnach machen 28 Prozent der Heimarbeiter oft unbezahlte Überstunden.

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Zudem erwarten Vorgesetzte von jedem Dritten, außerhalb normaler Arbeitszeiten erreichbar zu sein, etwa am Mobiltelefon, wie es in der Untersuchung „Arbeit der Zukunft im 'Neuen Normal'? Entgrenzung und Erholung bei digitaler und mobiler Arbeit“ heißt. Zuerst hatte die „Süddeutsche Zeitung“ über die Studie berichtet.

Heimarbeiter sind den Angaben zufolge viel öfter abends bis 23 Uhr tätig und fangen früh wieder an. 46 Prozent verkürzen die Pause - oder lassen sie ganz ausfallen. 47 Prozent der Heimarbeiter gaben an, in der Freizeit häufig nicht richtig abschalten zu können. Alle diese Werte seien deutlich höher als bei Beschäftigten, die meist oder immer in der Firma arbeiten, so die Autoren der Studie.

Das Arbeiten zu entgrenzten Zeiten hängt der Untersuchung zufolge eng mit der Arbeitsbelastung im Homeoffice zusammen: „Wenn die Arbeit häufig unter Zeitdruck erledigt werden muss, steigt der Anteil der Beschäftigten mit Abendarbeit, unbezahlter Mehrarbeit und ständiger Erreichbarkeit deutlich an.“

DGB fordert gesetzliche Regelungen

Wenn es hingegen Betriebsvereinbarungen zum ortsflexiblen Arbeiten gebe, liege der Anteil derjenigen, die Ruhezeiten verkürzen, nur halb so hoch wie ohne entsprechende Regelungen, heißt es in der Studie.

Der DGB fordert ein Gesetz, das die Heimarbeit für alle Beschäftigten verbindlich regelt. „Arbeit zu entgrenzen belastet die Gesundheit“, sagte DGB-Chefin Yasmin Fahimi. „Mit einem gesetzlichen Ordnungsrahmen für das mobile Arbeiten können die Rechte und die Selbstbestimmung der Beschäftigten gestärkt werden.“ (epd)

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