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Ein Blick auf Ibiza-Stadt am 1. Oktober.

© IMAGO/Europa Press/IMAGO/Germán Lama

Felssturz und Hotel-Evakuierung : Rekordregen stürzt Ibiza ins Chaos

Ibiza gilt als Synonym für Sonne und Partys – doch die heftigsten Niederschläge seit über 70 Jahren haben auf der Baleareninsel für Chaos gesorgt. Am Mittwoch begannen die Aufräumarbeiten.

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Mit einem Rekordregen haben die Ausläufer des Ex-Hurrikans „Gabrielle“ die spanische Urlaubsinsel Ibiza unter Wasser gesetzt und fast komplett lahmgelegt. Die Überschwemmungen machten sowohl Touristen als auch Einheimischen schwer zu schaffen. „Auf Ibiza war es der regenstärkste Tag mindestens seit (Beginn der Messungen im Jahr) 1952“, schrieb der spanische Wetterdienst Aemet in einer Bilanz des Unwetters vom Dienstag.

Eine überflutete Straße am Hafen von Eivissa am Dienstag.

© dpa/Germán Lama

Das viele Wasser stürzte die Insel ins Chaos. Der schlimmste Zwischenfall war ein Felssturz an einem Hotel in Eivissa (Ibiza-Stadt), bei dem drei Menschen leicht verletzt worden seien, berichtete die Zeitung „Periódico de Ibiza“ unter Berufung auf das Rathaus. Rund 220 Gäste seien evakuiert und in einer anderen Anlage untergebracht worden, teilte die betroffene Hotelkette Vibra mit.

Auf der Autobahn Richtung Flughafen bildetet sich durch die Überschwemmungen am Dienstag ein Stau.

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Auch Tausende weitere Besucher der Insel waren betroffen, weil das Wasser auf den Straßen am Dienstag nach Medienberichten zum Teil sogar brusthoch stand. Auf Videos war zu sehen, wie Touristen mit Koffern durch die überfluteten Straßen wateten. Die Zufahrtsstraße zum Flughafen war noch am Mittwoch teilweise gesperrt, wie der TV-Sender RTVE berichtete. Am Airport tropfte das Wasser in einigen Bereichen durch die Decke. Zahlreiche Flüge wurden umgeleitet oder hatten Verspätungen.

Eine überflutete Straße in der Ortschaft Sant Jordi.

© AFP/VICENT MARI

An einem Tag so viel Regen wie sonst in einem halben Jahr

Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienste waren im Dauereinsatz. Insgesamt verzeichneten die Behörden am Dienstag knapp 200 wetterbedingte Zwischenfälle, darunter Überschwemmungen, Erdrutsche, umgestürzte Bäume sowie beschädigte Wasser- und Stromleitungen. Die Einsatzkräfte mussten Menschen befreien, die in Autos und Wohnungen eingeschlossen waren. Obwohl der Regen längst vorüber ist, gebe es auf der Insel weiterhin Probleme, da noch einige Straßen, Häuser und Garagen überflutet seien, hieß es bei RTVE.

Aufräumarbeiten in Ibiza am Mittwoch.

© IMAGO/Europa Press/IMAGO/Germán Lama

Der Wetterdienst Aemet sprach von „Rekord-Niederschlägen“. Nach der jüngsten Bilanz fielen in Ibiza-Stadt in den 24 Stunden des Dienstags 254 Liter Wasser pro Quadratmeter - „mehr als die Hälfte dessen, was in der Region normalerweise in einem ganzen Jahr an Regen fällt“, wie Aemet betonte. Am Flughafen waren es demnach 174 Liter. Solche Werte seien seit Beginn der Messungen nicht registriert worden.

Auch andere Regionen im Osten und Nordosten Spaniens wurden am Montag und am Dienstag von den „Gabrielle“-Ausläufern in Mitleidenschaft gezogen. Besonders betroffen war die Region Valencia. Am Mittwoch schien aber wieder nahezu überall die Sonne, Regen sei nicht in Sicht, so der Wetterdienst. (dpa)

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