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Flutwelle in Schlucht an der Zugspitze: Frau tot aus dem Hammersbach geborgen
Durch die Höllentalklamm an der Zugspitze rauscht eine Flutwelle und überrascht Wanderer. Noch eine Person wird vermisst.
Stand:
Nach der Flutwelle in der Höllentalklamm an der Zugspitze haben Helfer am Morgen eine Frau tot aus den Fluten geborgen. Nun wird noch nach mindestens einem Vermissten gesucht. Acht Menschen waren am Montag weitgehend unverletzt aus der Klamm nahe Grainau im Landkreis Garmisch-Partenkirchen gerettet worden.
108 Menschen wurden von oberhalb gelegenen Hütten ins Tal gebracht. Einsatzkräfte der Bergwacht hätten am frühen Dienstagmorgen gegen 4.45 Uhr mit der Evakuierung von sieben Menschen aus den sogenannten Knappenhäusern begonnen, teilte das Bayerische Rote Kreuz mit. Zudem begleitete die Bergwacht weitere 101 Menschen von der Höllentalangerhütte ins Tal. Die 108 Menschen hätten die Nacht in den Hütten verbracht und seien unverletzt.

© Verena Wolff/dpa
Am Montagnachmittag war nach starken Regenfällen eine Flutwelle durch die bei Wanderern und Touristen beliebten Schlucht nahe Grainau im Landkreis Garmisch-Partenkirchen gerauscht. Sie riss mehrere Menschen mit sich. Acht konnten von Rettungskräften in Sicherheit gebracht werden.
Sechs von ihnen wurden aus der Schlucht gerettet, wo sie vom Wasser eingeschlossen waren. Zwei weitere wurden weiter oben aus der Klamm in Sicherheit gebracht. Sie seien unterkühlt und durchnässt, aber sonst wohlauf, sagte ein Polizeisprecher am Montagabend.
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Die beiden noch vermissten Menschen hatten nach Auskunft des Polizeisprechers auf einer Holzbrücke über dem wild tosenden Hammersbach in der Klamm gestanden - der Beamten bezog sich bei seiner Auskunft auf Augenzeugen. Die Brücke sei demnach von der Flutwelle weggerissen worden.
Mehr als 160 Retter waren im Laufe des Montagnachmittags im Einsatz, sagte der Polizeisprecher. Unter den vielen Helfern waren auch speziell ausgebildete Canyon-Retter der Bergwacht. Am Abend leuchtete das Technische Hilfswerk einen Teil der Einsatzstelle im Tal aus.
Auch vier Hubschrauber seien vor Ort gewesen. Teilweise konnten sie aber wegen des schlechten Wetters nicht fliegen, sagte der Polizeisprecher. Auch ein Polizeihubschrauber mit Wärmebildkamera zur Suche nach Menschen ist am Unglücksort.
Einige Rettungskräfte standen auf Brücken der Loisach, um nach Vermissten Ausschau zu halten. In die Loisach mündet der Hammersbach, der durch die Schlucht der Höllentalklamm fließt.
Die Höllentalklamm durchwandern jedes Jahr Zehntausende Menschen. Die Schlucht mit Wasserfällen und steilen Felswänden ist dabei nicht nur ein beliebtes Fotomotiv, sondern ein beliebter Weg hoch zu Deutschlands höchstem Berg, der 2962 Meter hohen Zugspitze. (dpa)
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