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„Wer nicht aus sich herausgeht, wird, statt Mittler zu sein, allmählich ein Zwischenhändler, ein Verwalter“, wiederholte Papst Franziskus den Aufruf an Kirche und Priester, sich zu öffnen

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Reformappell vom Papst: Franziskus ruft katholische Kirche zur Öffnung auf

Papst Franziskus hat die katholische Kirche dazu aufgefordert, sich zu öffnen: Die Kirche solle dort hingehen, wo Leiden und Blutvergießen herrschten. Schon in einer Rede vor dem Konklave hatte er die Selbstbezogenheit der Kirche angeprangert.

Papst Franziskus hat seine Kirche aufgefordert, in die Randgebiete hinauszugehen, wo Leiden und Blutvergießen herrschten. Dort gebe es auch Blindheit, die sich danach sehne zu sehen, und „Gefangene zu vieler schlechter Herren“, sagte Franziskus am Gründonnerstag im Petersdom in der Messe zur Weihe der Salböle.

„Wer nicht aus sich herausgeht, wird, statt Mittler zu sein, allmählich ein Zwischenhändler, ein Verwalter“, wiederholte er den Aufruf an Kirche und Priester, sich zu öffnen. „Es ist eben gerade nicht in den Selbsterfahrungen oder den wiederholten Introspektionen, dass wir dem Herrn begegnen“, führte er aus. Vielmehr müssten die Priester dorthin gehen, wo andere auf das Evangelium warteten.

Zuvor war harsche Kritik des Argentiniers bekanntgeworden, die Jorge Mario Bergoglio schon vor seiner Wahl zum Papst geäußert hatte. Die Selbstbezogenheit der Kirche sei der Grund für das Übel in ihren Institutionen, prangerte er in einer Rede an, veröffentlicht von der Diözesanzeitschrift „Palabra Nueva“ im kubanischen Havanna.

Bergoglio kritisierte so bereits im Vorkonklave vor Kardinälen aus aller Welt eine um sich selbst kreisende Kirche. Er forderte diese auf, aus sich herauszugehen, um den Glauben in die Welt zu tragen.
In einem Abendmahlgottesdienst im römischen Jugendgefängnis Casal del Marmo wollte Franziskus - nach dem Vorbild Jesu - zwölf jungen Insassen mehrerer Nationalitäten und Religionen die Füße waschen, darunter muslimischen. Er selbst hatte den Ort für die Messe gewählt. (dpa)

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