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Grill mit Würstchen und Fleisch lässt verführerische Dämpfe in die Luft steigen.

© imago/Jürgen Hanel

Frühlingsgefühle oder eher Hitzestress?: Deutschland erlebt ein ungewöhnlich warmes April-Wochenende

An diesem Wochenende können in Deutschland Rekord-Temperaturen bis zu 30 Grad erreicht werden. Doch das ungewöhnlich warme Sommerwetter im April spaltet die Gemüter.

Sommertage mitten im Frühling: Für Anfang April ungewöhnlich hohe Temperaturen erreichten am Wochenende Deutschland. Südlich von Freiburg wurden mittags schon 27 Grad gemessen, laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) könnten regionale Rekord-Temperaturen von bis zu 30 Grad erreicht werden.

Vielerorts sah es am Samstag auch schon nach einem ganz normalen Sommertag aus: Hartgesottene sprangen in die noch kühlen Seen, Menschen waren mit ihren (Motor-) Rädern unterwegs oder wanderten. Tretboote schipperten über Seen, an der Küste ließen Menschen Drachen steigen. Eisdielen verkauften Kugel um Kugel.

Dagegen saisonal blieb es etwa in Bonn: Die Kirschen stehen dort in voller Blüte, was viele Menschen zum Fotografieren in die Alleen lockte. In der Eifel konnten Wanderer die Blüte der wilden Narzissen bestaunen. Das gibt es eben nur im Frühjahr.

Temperaturrekord in 2012: 32,9 Grad

Genauso wie übrigens so ein kurzes Hallo des Hochsommers im April nichts Einzigartiges ist: Der Wärme-Rekord für die erste Monatsdekade vom 1. bis 10. April liegt laut DWD bei 27,7 Grad, gemessen am 7. April 2011 in Rheinfelden (Baden-Württemberg). Der Temperaturrekord für den Monat wurde 2012 erst an einem 28. April erzielt: 32,9 Grad war es in Bad Mergentheim (Baden-Württemberg) und Kitzingen (Bayern).

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Doch nicht jeder ist selbst an Sommertagen ein Fan von Hitze, manche leiden sogar darunter. Menschen vertragen hohe Temperaturen so früh im Jahr sogar weniger gut als am Ende des Sommers, wenn sie sich an die Wärme gewöhnt hätten, erklärt die Medizin-Meteorologin Kathrin Graw vom Deutschen Wetterdienst.

Hitze führt zu Migräne, Kreislauf und Müdigkeit

Dazu kommt aktuell der Wetterwechsel - vom Kühlen ins sehr Warme. Dieser kann laut Graw zu Kopfschmerzen, Migräne, Müdigkeit, Schlafstörungen, Abgeschlagenheit, Kreislaufproblemen und schlechter Konzentration führen. Auch viele Allergiker sind aktuell geplagt: Die Belastung mit Birken- und Eschenpollen ist hoch.

Bei so manch anderem dagegen weckt sommerliche Witterung aber die Frühlingsgefühle: „Die Menschen werden aktiver und gehen mehr ins Freie. Das hebt die Stimmung und verbreitet gute Laune“, erklärt Medizin-Meteorologin Graw. Die Sonnenstrahlen kurbeln die Bildung von Vitamin D und Serotonin an - letzteres wird auch als Glückshormon bezeichnet, das stimmungsaufhellend wirkt.

Die Rolle des Klimawandels

Auch in den kommenden Tagen bekommt Deutschland laut DWD „außergewöhnlich warme Luft“ ab. 18 bis 29 Grad sind möglich, im Süden könnten lokal sogar 31 Grad erreicht werden. Am Montag geht es in vielen Teilen so weiter: Maximal 24 bis 29 Grad werden erwartet, in der Nordwesthälfte 15 bis 23 Grad.

Verschiedene Faktoren spielen laut DWD für die aktuelle Wetterlage eine Rolle: Ein zu warmer Atlantik, gepaart mit einer Strömung aus Südwesten, die durch ein Orkantief westlich von Irland noch verstärkt werde. Hinzu komme das erwartete sonnige Wetter.

Die extremen Temperaturen seien somit nicht allein mit dem Klimawandel zu erklären, erläuterte der Leiter der Regionalen DWD-Beratung München, Guido-Peter Wolz. (dpa)

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