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Gaswolke

© dpa

Chemieunfall: Gaswolke in Wülfrath verletzt 51 Menschen

Montag gegen 11 Uhr im nordrhein-westfälischen Wülfrath: In einem Chemiebetrieb kommt es zu einem Gasunfall, bei dem 300 Liter Dicyclopentadien unkontrolliert austreten. 51 Menschen werden verletzt.

Bei einem Gasunfall in einem Chemiebetrieb in Wülfrath (Kreis Mettmann) sind am Montag 40 Menschen leicht verletzt worden. Die Betroffenen hätten über Reizungen der Atemwege, der Augen und der Haut geklagt, teilte die Polizei in Mettmann mit. Anwohner wurden aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben, Fenster und Türen zu schließen und Lüftungs- und Klimaanlagen auszuschalten. Fast 200 Feuerwehrleute und Polizisten waren im Großeinsatz.

Die Rettungswagen mussten Schleusen passieren, an denen mit Atemschutzgeräten ausgerüstete Spezialtrupps der Feuerwehr die Wagen abspritzten. Rund 300 Liter des chemischen Zwischenproduktes Dicyclopentadien seien unkontrolliert entwichen. Der Stoff gilt als feuergefährlich und gesundheitsschädlich. Wenn Dicyclopentadien an die Luft gelangt, können sich explosive Gemische bilden. Auf die Schleimhäute wirkt es stark reizend und kann in hoher Konzentration Lunge, Leber und Niere schädigen. Das Gas habe sich mit Regen und Luftfeuchtigkeit zu einem ölähnlichen Belag verbunden und Teile eines Industriegebietes kontaminiert. Es könne auch das Gummi der Autoreifen angreifen, hieß es. Über die Ursache des Störfalls wurde zunächst nichts bekannt.

Vor knapp zwei Wochen war bei einem Gasunfall in Mönchengladbach wegen eines Brandes in einem Lackdepot die Löschanlage ausgelöst worden. Dabei traten große Mengen Kohlendioxid aus dem Gebäude aus, 107 Menschen wurden verletzt. Fünf Tage später entwichen 15 Tonnen Kohlendioxid aus einer automatischen Löschanlage in einem Wuppertaler Chemie-Unternehmen. (sgo/ddp/dpa)

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