
© dpa/Roland Freund
Großalarm in München: Oktoberfest wegen Sprengstoffdrohung geschlossen – Toter nach Hausbrand und Explosionen
In München stand am Morgen ein Wohnhaus in Flammen, der Tatverdächtige der Brandstiftung starb. Die heutige Öffnung des Oktoberfestes verzögert sich wegen eines möglichen Zusammenhangs.
Stand:
Ein Feuer und Explosionsgeräusche haben am frühen Morgen einen Großeinsatz im Münchener Norden ausgelöst. In einem Wohngebiet wurden in diesem Zusammenhang auch ausgebrannte Fahrzeuge gefunden.
Bei einem nach der Brandlegung entdeckten Toten geht die Polizei davon aus, dass es sich um den Tatverdächtigen handelt. Er könnte auch für eine „relativ unspezifische“ Sprengstoffdrohung gegen das Oktoberfest verantwortlich sein, die zu einer Schließung des Festgeländes führte.
„Bild“ berichtet, dass der Tatverdächtige seinen Vater erschossen und seine Mutter und eine 21-Jährige verletzt haben soll. Außerdem habe er das Elternhaus in Brand gesetzt und sich später an einem nahen See selbst getötet. Hintergrund soll ein Familienstreit um das Erbe gewesen sein.
Brand, Sprengfallen, Bombendrohung: Was bisher bekannt ist
Das Wohngebäude soll „im Rahmen eines Familienstreits vorsätzlich in Brand gesetzt worden sein“, sagte die Polizei. Auf X berichtete sie außerdem von „Sprengfallen im betroffenen Gebäude“.

© REUTERS/CHRISTINE UYANIK
Die Polizei prüfte eigenen Angaben zufolge auch einen Zusammenhang mit der Antifa. Auf der Website indymedia.org wurde am frühen Morgen ein Text gepostet mit dem Titel „Antifa heißt Angriff“. Inzwischen ist der Text nicht mehr abrufbar. Die Polizei geht aber weiter von einem Familienstreit aus, berichtete die „SZ“. Einige Angaben in dem angeblichen Bekennerschreiben seien nachweislich unzutreffend.
Die Behörden ermitteln eigenen Angaben zufolge in alle Richtungen. „Mögliche Zusammenhänge mit anderen Orten in München werden geprüft, darunter auch die Theresienwiese. Aus diesem Grund verzögert sich die Öffnung des Festgeländes“, schrieb die Polizei auf X.
Sprengstoffdrohung: Oktoberfest bis mindestens 17 Uhr geschlossen
In einem Update der Polizei ist von Absuchmaßnahmen in den zufahrtsbeschränkten Bereichen um das Festgelände die Rede. „Auf der Wiesn arbeitende Personen werden aufgefordert, das Festgelände zu verlassen. Ihnen steht ein zugewiesener Bereich zur Verfügung. Weitere Schutzmaßnahmen folgen.“
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Das Münchner Oktoberfest bleibt wegen einer Sprengstoffdrohung bis mindestens 17.00 Uhr geschlossen. Wie die Stadt auf ihrer Homepage mitteilte, gibt es einen Zusammenhang mit einer Explosion im Münchner Norden und „ein entsprechendes Schreiben des Täters“.
Die Behörden suchen derzeit nach möglichst vielen Sprengstoffhunden, um das Oktoberfestgelände absuchen zu können. Wie die Deutsche Presse-Agentur aus Sicherheitskreisen erfuhr, müssen die Tiere das Gelände dann mehrfach absuchen. Das koste viel Zeit und Personal.
„Sicherheit geht vor“, sagte der Oberbürgermeister Dieter Reiter in einem Video:
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Ein Anwohner berichtet
„Gegen circa fünf Uhr aufgewacht, weil es ein paar Mal gescheppert hat“, sagte ein Anwohner. „Aufgestanden, nachgeschaut, und dann hat’s gebrannt.“ Eine weitere Anwohnerin berichtete von einer beißenden Rauchwolke, der Brandgeruch war weithin wahrnehmbar. Noch Stunden später war der Rauch aus der Ferne zu sehen. „Es wird alles evakuiert, die ganze Straße“, sagte eine Frau.
Die Polizei sperrte den Bereich großräumig ab, der Verkehr staute sich. Dem „Bild“-Bericht zufolge soll ein Mann Sprengsätze in seinem Elternhaus gelegt haben und sich anschließend das Leben genommen haben, doch offiziell bestätigt war das nicht.
Schwer bewaffnete Einsatzkräfte waren in dem normalerweise sehr ruhigen Viertel am Rande Münchens unterwegs. Die Polizei ordnete einen Evakuierungsradius von 200 Metern rund um das brennende Gebäude an, der von den Anwohnern geräumt werden sollte. Auch eine Mittelschule wurde gesperrt. Die Feuerwehr war nach Angaben eines Sprechers mit etwa 100 Mann vor Ort. (dpa/AFP/Tsp)
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