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23.10.2023, Nordrhein-Westfalen, Solingen: Polizeibeamte sichern eine Schule. Nach Bombendrohungen gegen mehrere Schulen in Nordrhein-Westfalen prüfen die Polizeibehörden einen möglichen Zusammenhang.

© dpa/Sascha Thelen

Update

Nach der Räumung mehrerer Schulen und ZDF-Gebäude : Staatsschutz ermittelt wegen bundesweiten Bombendrohungen

Nach der Durchsuchung mehrerer Schulen und ZDF-Gebäude konnte die Polizei keine Hinweise auf eine Gefahrenlage finden. Ob die Bombendrohungen zusammenhängen, ist bislang unklar.

| Update:

Bundesweit haben Drohungen gegen mindestens sieben Schulen am Montag für größere Polizeieinsätze gesorgt. Auch das ZDF in Mainz wurde wegen einer Bombendrohung kurzzeitig geräumt.

Dort konnte schneller als bei den meisten Schulen Entwarnung gegeben werden. Die Hintergründe blieben zunächst unklar.

Bombendrohungen kamen alle per E-Mail

Betroffen waren Schulen in Karlsruhe und Mannheim (Baden-Württemberg), in Augsburg und Regensburg (Bayern), Solingen und Wuppertal (Nordrhein-Westfalen) sowie in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt. Überall waren es Drohmails, die am Montagmorgen Großeinsätze der Polizei auslösten.

Für Hunderte Schüler hieß das: Unterrichtsausfall. Sie wurden evakuiert oder erst gar nicht auf das Schulgelände gelassen. Fast alle Schulen wurden mit Spürhunden durchsucht.

Verdächtige Gegenstände oder andere Hinweise auf eine Gefahrenlage seien an den Einsatzorten allerdings nicht gefunden worden, erklärten Polizeisprecher.

Ob es einen Zusammenhang zwischen den Drohungen in mehreren Bundesländern gab, blieb bis Montagnachmittag unklar.

Staatsschutz ermittelt nun zu den Hintergründen

Eine Mannheimer Gemeinschaftsschule wurde nach Polizeiangaben nicht durchsucht. Die Mail sei am Montag entdeckt und die Polizei gegen 8.00 Uhr informiert worden. Man habe sofort einen Stab gebildet und die Lage sondiert, sich dann aber gegen einen Einsatz vor Ort und auch gegen eine Räumung der Gemeinschaftsschule entschieden.

Ein Verantwortlicher der Schule in Solingen hatte bereits am späten Sonntagabend die Polizei über eine per E-Mail eingegangene Bombendrohung informiert. Auch in Zuständigkeitsbereichen anderer Polizeibehörden seien E-Mails mit ähnlichem Inhalt eingegangen, hieß es.

Der Staatsschutz habe die Ermittlungen zu den Hintergründen und dem Urheber der Mails aufgenommen.

An der Solinger Gesamtschule hätten die Verantwortlichen in der Nacht dann eigenständig entschieden, den Schulbetrieb am Montag nicht aufzunehmen, erklärte die Polizei.

Unterdessen sei eine weitere Bedrohung gegen eine Schule in Wuppertal-Barmen bekannt geworden, teilte die Polizei mit, ohne Details zu nennen.

Beim ZDF mussten 600 Mitarbeitende ihre Arbeitsplätze räumen

Auch gegen das ZDF in Mainz wurde eine Bombendrohung ausgesprochen. Mehrere Gebäude auf dem Gelände im Mainzer Stadtteil Lerchenberg wurden geräumt, darunter auch das Sendebetriebsgebäude und das Hochhaus, in dem die Verwaltung des Senders sitzt.

Bereits zum Mittag konnte beim Sender Entwarnung gegeben werden. Im ZDF-Programm machte sich der Vorfall dadurch bemerkbar, dass die „heute Xpress“-Nachrichten um 9.00 Uhr ausfielen und stattdessen das Frühstücksmagazin „Volle Kanne - Service täglich“, das aus Düsseldorf sendet, schon ein paar Minuten früher begann.

Insgesamt rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Senders, die zwischenzeitlich ihre Arbeitsplätze verlassen mussten, konnten nach der Entwarnung wieder zurück an ihre Arbeitsplätze.

In den vergangenen Monaten waren immer wieder Bombendrohungen gegen Schulen oder öffentliche Einrichtungen bekannt geworden. Erst im September rückte die Polizei zu einer Schule in Brandenburg aus.

Auch im Nachbarland Frankreich hielten Bombendrohungen die Bevölkerung in den vergangenen Tagen in Atem. Allein der Tourismusmagnet Schloss Versailles wurde innerhalb von acht Tagen siebenmal geräumt. Auch Flughäfen oder das Pariser Louvre waren jüngst Ziel von Bedrohungen. (dpa)

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