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An dieser Brücke zwischen zwischen Bad Berleburg und Erndtebrück ereignete sich der Vorfall.

© Markus Klümper/dpa

Update

„Mordversuch“: Gullydeckel durchschlagen Scheibe eines Regionalzugs

Mysteriöser Anschlag in Nordrhein-Westfalen: Von einer Brücke herabhängende Gullydeckel treffen einen Zug. Die Behörden sprechen von einem „Mordversuch“.

Stand:

Mehrere herabhängende Gullydeckel haben auf einer Strecke der Hessischen Landesbahn die Frontscheibe eines Zuges durchschlagen. Staatsanwaltschaft und Polizei werteten die Tat in einer gemeinsamen Mitteilung am Samstag als Mordversuch.

Demnach waren die Gullydeckel auf Höhe der Fahrerkabine an Seilen an einer Brücke auf der Strecke zwischen Bad Berleburg und Erndtebrück im südöstlichen Westfalen festgebunden. Der 49-jährige Lokführer habe „instinktiv richtig“ gehandelt und deshalb nur leichte Verletzungen erlitten.

In dem Zug waren wegen einer geplanten Leerfahrt keine Fahrgäste. Eine Mordkommission der Polizei in Hagen übernahm die Ermittlungen.

In der Nacht zum Freitag waren den Angaben zufolge in der Stadt Hilchenbach westlich vom Tatort vier Gullydeckel gestohlen worden. Die Zugstrecke führt von Bad Berleburg in Nordrhein-Westfalen über Siegen nach Altenkirchen in Rheinland-Pfalz. Die Ermittler suchen jetzt nach Zeugen, die den Diebstahl beobachtet haben.

Erst Ende März hatten österreichische Spezialkräfte in Wien einen Mann festgenommen, der im Jahr 2018 versucht haben soll, Züge in Berlin und Bayern zum Entgleisen zu bringen. Dem Iraker wird vorgeworfen, zwischen Oberleitungsmasten Stahlseile gespannt und auf den Gleisen Keile abgelegt zu haben. Den Sicherheitsbehörden zufolge sympathisiert der Verdächtige mit der Terrormiliz „Islamischer Staat“. Der Hintergrund der Attacke in Nordrhein-Westfalen ist hingegen noch völlig unklar. (Tsp, dpa)

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