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Panorama: Innerhalb von zwei Tagen 14 Tiere gefunden - Versuche der US-Marine gehen weiter

Wissenschaftler und Behörden untersuchen auf den Bahamas den möglichen Zusammenhang zwischen einem Walsterben und Tests der US-Marine. Nach Versuchen der Marine mit Schallwellen am Mittwoch voriger Woche wurden innerhalb von zwei Tagen 14 Wale an der Insel Abaco angetrieben, acht davon starben.

Wissenschaftler und Behörden untersuchen auf den Bahamas den möglichen Zusammenhang zwischen einem Walsterben und Tests der US-Marine. Nach Versuchen der Marine mit Schallwellen am Mittwoch voriger Woche wurden innerhalb von zwei Tagen 14 Wale an der Insel Abaco angetrieben, acht davon starben. Der Meeresbiologe Ken Balcomb von der Umweltgruppe Earthwatch sagte, ein solcher Vorfall komme auf den Bahamas nur einmal in zehn Jahren vor. Dass das Walsterben zeitgleich mit den Versuchen aufgetreten sei, könne kein Zufall sein. Balcomb forderte ein Ende der Versuche, die US-Marine will sie indessen fortsetzen.

Der Leiter der Fischereibehörde, Michael Breynan, erklärte, er könne sich an keinen ähnlichen Vorfall auf den Bahamas erinnern. Breynan untersucht gemeinsam mit amerikanischen Wissenschaftlern die Ursache des Walsterbens. Ein Meeresbiologe des amerikanischen Smithsonian-Institutes, Charles Potter, wertete den Vorgang ebenfalls als äußerst ungewöhnlich. Potter sagte aber, er habe bei der Obduktion der Tiere keine körperlichen Schäden wie etwa geplatzte Trommelfelle feststellen können.

Marinesprecher Greg Smith erklärte am Dienstag, es gebe keinen Beweis für einen kausalen Zusammenhang zwischen den toten Walen und den Versuchen. Die Wale seien auf der Insel nicht an der dem Test zugewandten, sondern an der entgegengesetzten Seite angetrieben worden. Die eingesetzte Schallfrequenz habe seines Wissens keinen Einfluss auf die Meeresfauna, sagte Smith. Er kündigte an, die Versuche würden fortgesetzt. Die zuständige US-Marinebehörde entsandte Tierärzte und Akustikexperten, um den Vorfall zu überprüfen.

Die auf Wale spezialisierte Biologin Naomi Rose erklärte dagegen, abhängig von der Frequenz hätten Schallwellen eine extreme Reichweite. Dass die Wale an der abgewandten Seite verendet seien, könne darauf hindeuten, dass sie aus der Testzone geflohen seien.

Die US-Marine hatte versucht, mit Hilfe von Schall U-Boote aufzuspüren. Bei den Versuchen warf ein Flugzeug 120 beziehungsweise 55 Kilometer nördlich der Insel Abaco zwei Bojen ab, von denen eine Schallwellen aussandte, die von der anderen Boje empfangen wurden. Zwischen beiden Bojen kreuzte währenddessen ein U-Boot.

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