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Panorama: Kein Geld für Öl-Opfer?

Milliardenschäden nach dem Sinken der Prestige sind nicht gedeckt

Madrid (ze). „Der Verursacher zahlt den Schaden", lautet der Rechtsgrundsatz, der sich jedoch im Falle der Ölkatastrophe im europäischen Atlantik in Luft aufzulösen beginnt. Denn in jenem Ausmaß, in dem die Verseuchung der spanischen und französischen Küste wächst, schwinden die Aussichten der Geschädigten, Geld zu sehen.

Der Gesamtschaden dieser wohl schlimmsten Ölpest der europäischen Geschichte wird mittlerweile auf zehn bis zwanzig Milliarden Euro geschätzt. Die Versicherung des griechischen Schrotttankers „Prestige“ und der globale Feuerwehrfonds der Ölbranche werden jedoch nur einen Bruchteil davon zahlen, denn die Deckungsgrenze beträgt 180 Millionen Euro. Und auch diese 180 Millionen sind den zehntausenden Fischern und Küstenbewohnern, die nun schon seit zwei Monaten auf einer Front von mehr als 2000 Kilometern gegen die „schwarze Flut“ und um ihre Existenz kämpfen, keineswegs sicher. Denn die Schiffsversicherer zahlen, wie die Erfahrung mit früheren Tankerunglücken lehrt, ungerne und dann nur nach jahre, wenn nicht jahrzehntelangem Rechtsstreit. Derartige Gefechte kündigen sich nun auch im Fall „Prestige“ an: So lehnte der Internationale Kompensationsfonds für Ölverschmutzungen (IOPC) bereits die von Spanien geforderte Hinterlegung einer ersten Entschädigungsgarantie in Höhe von 60 Millionen Euro ab.

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