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Bolivien: Kokainpäckchen mit Hakenkreuzen beschlagnahmt

Die bolivianische Polizei hat 204 Päckchen mit Kokainpaste gefunden. Verwundert waren die Fahnder aber weniger wegen des Inhalts.

In Bolivien hat die Polizei eine mit Hakenkreuzen gekennzeichnete Kokainladung beschlagnahmt. In einem Auto in der Nähe der Stadt Santa Cruz de la Sierra, im Süden des Andenlandes, fanden Ermittler 204 Päckchen mit je einem Kilogramm Kokainpaste, die jeweils mit einem Abdruck der schwarz-weiß-roten Nazi-Flagge etikettiert waren. Die Ladung war wahrscheinlich auf dem Weg in ein illegales Labor zur letzten Verarbeitung vor dem Vertrieb an die Konsumenten, teilte die Polizei nach Angaben der lokalen Zeitung „El Deber“ am Dienstag mit. Der bolivianische Fahrer sei in der Ortschaft Warnes, 25 Kilometer nördlich von Santa Cruz, verhaftet worden.

Die Rauschgifthändler kennzeichnen in der Regel ihre Drogen, damit Produzenten, Lieferanten und Käufer identifiziert werden können. Eine „Nazi-Marke“ war in Santa Cruz de la Sierra aber bisher nicht in der Drogenszene bekannt. Der örtliche Marktwert der beschlagnahmten Droge wurde auf umgerechnet fast 155.000 Euro geschätzt. Das Gebiet von Santa Cruz gilt als Hauptumschlagsplatz des Kokainhandels nach Brasilien und Paraguay. Bolivien ist UN-Angaben zufolge nach Peru und Kolumbien weltweit der drittgrößte Produzent von Koka und Kokain.

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