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Mitglieder der Bergrettung warten vor den verschneiten Bergen des Ortler Gebirges auf den Rettungshubschrauber.

© dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Update

Lawinenunglück in Südtirol: Vermisste deutsche Bergsteiger tot gefunden – insgesamt fünf Deutsche gestorben

Bereits am Samstag waren drei Bergsteiger tot aufgefunden worden. Schon da ging die Bergwacht davon aus, dass die noch Vermissten nicht überlebt haben. Nun gibt es die traurige Gewissheit.

Stand:

Bei dem Lawinenunglück in Südtirol sind nach Angaben der italienischen Bergwacht fünf deutsche Bergsteiger ums Leben gekommen. Am Samstag wurden auch die Leichen der beiden noch vermissten Deutschen gefunden. Nach Angaben der italienischen Bergwacht handelt es sich um Vater und seine 17-jährige Tochter. Die beiden seien von der Lawine in die Schlucht mitgerissen wurden.

Drei Opfer – zwei Männer und eine Frau – wurden bereits am Samstag tot geborgen. „Die erste Gruppe, die aus drei Personen bestand, wurde komplett unter dem Schnee begraben, und alle drei Bergsteiger kamen ums Leben“, erklärte die Bergrettung. Die Suche der bis dahin noch vermissten zwei Personen war am Sonntag fortgesetzt worden. Die italienische Bergwacht hatte da schon keine Hoffnung mehr, sie noch lebend zu finden.

Nach Angaben der Bergwacht ging die Lawine in der Nähe der 3345 Meter hohen Vertainspitze nieder, wo die beiden Gruppen gerade auf dem Weg nach oben gewesen seien. Der Berg ist wegen seiner Rundsicht nach allen Seiten ein viel begangener Gipfel. Die Bergsteiger aus Deutschland seien in zwei Gruppen unterwegs gewesen – einmal zu dritt, einmal zu viert. 

Zwei Überlebende aus Deutschland 

Die erste Gruppe sei vollständig verschüttet worden: Alle drei Bergsteiger seien tot. Von der zweiten Gruppe hätten zwei Bergsteiger überlebt. Die Bergwacht hat einen Hubschrauber Pelikan 3 und auch mehrere Drohnen im Einsatz. Unklar war zunächst, ob die beiden Gruppen mit Skiern unterwegs waren.

Ein Hubschrauber der Bergrettung auf der Suche nach den zwei vermissten Bergsteigern. Inzwischen wurden auch sie tot geborgen.

© dpa/Karl-Josef Hildenbrand

Die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtete, bei den an Samstag geborgenen Toten handele es sich um zwei Männer und eine Frau im Alter zwischen etwa 30 und 50 Jahren. Offizielle Angaben zum Alter gab es bisher nicht.

Dem Bergwacht-Sprecher zufolge bestand am Samstag keine besonders große Lawinengefahr. Möglicherweise habe sich die Lawine infolge starker Verwehungen gelöst, weil der neu gefallene Schnee noch nicht ausreichend mit dem Untergrund verbunden war. Unter Bergsteigern gilt die Nordwand als „hochalpine Eistour“, für die Seil und eine komplette Ausrüstung für Eisklettern erforderlich sind.

Südtirol gehört unter deutschen Urlaubern zu den besonders beliebten Klettergebieten. Höchster Berg der Region ist der Ortler mit 3905 Metern. An den Rettungsarbeiten waren neben der Bergwacht auch die italienische Finanzpolizei und die Feuerwehr beteiligt. (dpa/AFP)

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