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Panorama: Lebenslang im Prozess ohne Leichen

Mann tötete Gefährtin und gemeinsames Kind

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Hannover - Für die Morde an seinem Baby und seiner Ex-Freundin Karen Gaucke aus Hannover ist ein 38 Jahre alter Manager am Dienstag in einem Indizienprozess zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Zudem stellte das Landgericht Hannover die besondere Schwere der Schuld fest. Damit ist eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren ausgeschlossen. „Das Schwurgericht hat keine Zweifel daran, dass der Angeklagte Karen und Clara Gaucke getötet hat“, sagte der Vorsitzende Richter Bernd Rümke. Der angeklagte Manager hatte die Höchststrafe äußerlich reglos hingenommen und schwieg, wie in den 15 Verhandlungstagen zuvor.

„Auch wenn die Leichen bislang nicht gefunden wurden, sind wir sicher, dass beide tot sind und der Angeklagte sie umgebracht hat“, sagte Rümke. Die Beweislast sei klar und eindeutig, auch wenn nicht alle Einzelheiten des Geschehens aufgeklärt werden konnten, begründete die Kammer ihre Entscheidung. Es sei eine große Lache von Gauckes Blut in ihrer Küche entdeckt worden, zudem hätten die Ermittler Blutspuren der Frau an den Schuhen des Ex-Freundes und in dessen Mietwagen gefunden.

Der 38-Jährige habe die arg- und wehrlose Karen Gaucke sofort getötet, nachdem sie ihn in die Wohnung gelassen habe, um Fragen zum Unterhalt für die gemeinsame Tochter zu klären, erklärte Rümke. Anschließend sei er ins Schlafzimmer gegangen und habe die gemeinsame Tochter umgebracht. „Frau Gaucke war dem Angeklagten lästig, nicht nur in finanzieller Hinsicht, sondern in seiner gesamten Lebensplanung“, erläuterte Rümke das Tatmotiv. Die 37-Jährige habe dem Manager, der wenige Monate nach der Trennung von ihr mit seiner neuen Lebensgefährtin einen Sohn bekommen hatte, im Weg gestanden. dpa

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