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Beamte der Bundespolizei warten an der Einreisekontrolle am Flughafen Hamburg auf ankommende Passagiere (Symbolbild).

© dpa/Christian Charisius

Messerangriff in Hamburg: 39-Jährige wollte offenbar am Tattag nach Paris fliegen

Vor der Attacke am Hamburger Hauptbahnhof war die mutmaßliche Täterin mehrfach aufgefallen. Sie soll am Flughafen der Hansestadt ein Kind angegriffen haben und hielt sich dort wohl auch kurz vor der Tat auf.

Stand:

Die 39-Jährige, die am vergangenen Freitag auf dem Hamburger Hauptbahnhof mit einem Messer mehrere Menschen teils lebensgefährlich verletzt haben soll, ist bereits zuvor in der Hansestadt polizeilich in Erscheinung getreten.

So soll die Frau im Februar auf einem Spielplatz am Flughafen gegenüber einem Kind gewalttätig geworden sein, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Ein von der Polizei hinzugezogener Amtsarzt habe daraufhin ihre Unterbringung in einer psychiatrischen Klinik angeordnet. Auch am Vortag und am Tag der Tat sei sie am Flughafen gewesen – mit der Absicht, nach Paris zu fliegen.

Bei dem Vorfall im Februar habe die 39-Jährige ein sechsjähriges Mädchen den Erkenntnissen zufolge an den Schultern festgehalten, geschüttelt und mit der flachen Hand auf den Oberarm geschlagen, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Das Verfahren wegen des Verdachts auf Körperverletzung laufe noch.

In der Klinik sei es dann später zu einem weiteren Vorfall gekommen: So habe Anfang März eine Mitpatientin die 39-Jährige angezeigt, weil diese ihr einen Tritt gegen den Oberschenkel versetzt haben soll.

Beschuldigte wollte vor Messerattacke nach Paris reisen

Einen Tag vor der Tat am Hauptbahnhof habe sich die Beschuldigte erneut am Flughafen aufgehalten. Dort sei sie einem Rettungsdienstmitarbeiter aufgrund von Verletzungsspuren im Gesicht aufgefallen. Dieser habe dann die Polizei informiert.

Gegenüber den Beamten habe die Frau angegeben, während eines Klinikaufenthalts von einem Pfleger verletzt worden zu sein. Da sie keine Strafanzeige stellen wollte und angab, noch am selben Tag nach Paris zu fliegen, habe man sie gehen lassen, sagte die Sprecherin. Die Verdächtige war nach Angaben des niedersächsischen Gesundheitsministeriums just an dem Tag aus einer Psychiatrie entlassen worden, in die sie Anfang des Monats eingewiesen worden war.

Am Tattag selbst sei sie dann erneut am Flughafen aufgetaucht, wiederum mit der erklärten Absicht, nach Paris fliegen zu wollen. „Zu einer entsprechenden Reise kam es jedoch schon deshalb nicht, da sie sich nicht ausweisen konnte“, sagte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft.

„Darüber hinaus kam es im Juni 2023 sowie im März 2024 zu zwei Vorkommnissen im Straßenverkehr, an denen die 39-Jährige als Fahrradfahrerin beziehungsweise als Fußgängerin in strafrechtlich nicht relevanter Weise beteiligt gewesen sein soll“, sagte die Sprecherin weiter. (dpa)

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