zum Hauptinhalt
Eine Kundgebung unter dem Motto „Mannheim hält zusammen“.

© dpa/Uli Deck

„Religiöse Motivation der Tat“: Bundesanwaltschaft übernimmt Ermittlungen nach Messerattacke in Mannheim

Aufgrund der „besonderen Bedeutung des Falls“ zieht die oberste deutsche Anklagebehörde die Ermittlungen an sich. Justizminister Buschmann sieht eine große Gefahr in radikalem Islamimus.

Stand:

Im Fall der tödlichen Messerattacke in Mannheim hat die Bundesanwaltschaft die Ermittlungen übernommen. Das teilte die oberste deutsche Anklagebehörde am Montag in Karlsruhe mit.

„Wir haben die Ermittlungen wegen der besonderen Bedeutung des Falls übernommen. Wir gehen von einer religiösen Motivation der Tat aus“, sagte eine Sprecherin der Deutschen Presse-Agentur. Zuerst hatte der „Spiegel“ darüber berichtet.

Die schreckliche Gewalttat sei erschütternd, sagte Bundesjustizminister Marco Buschmann. „Zugleich mahnt sie uns: Die Gefahr, die vom religiösen Fanatismus und radikalen Islamismus ausgeht, ist ungebrochen groß“, fügte der FDP-Politiker hinzu. Solche Taten zu verhindern und zu verfolgen, müsse für die deutschen Sicherheitsbehörden und die Justiz weiterhin höchste Priorität haben.

Ein 25 Jahre alter Mann hatte am vergangenen Freitag mehrere Menschen bei einer Veranstaltung der islamkritischen Bewegung Pax Europa (BPE) in der Mannheimer Innenstadt attackiert. Ein Polizist wurde dabei mit Messerstichen lebensgefährlich verletzt und erlag später seinen Verletzungen im Krankenhaus.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Fünf weitere Männer, darunter BPE-Vorstandsmitglied Michael Stürzenberger, waren im Zuge der Attacke ebenfalls verletzt worden. Der mutmaßliche Täter, ein afghanischer Staatsbürger, war von einem weiteren Polizisten angeschossen worden. Er soll sich seit 2013 in Deutschland befunden haben und in Hessen wohnen.

In Mannheim haben am Montag 8.000 Menschen an einer Mahnwache teilgenommen. „Der Tod dieses jungen Menschen erfüllt uns mit Trauer, wühlt uns auf und raubt uns die Worte“, sagte der Dekan der Katholischen Kirche in Mannheim, Karl Jung, am Montag bei dem Gedenken auf dem Mannheimer Marktplatz. Ein breites Bündnis hatte zu der Veranstaltung aufgerufen. 

Ermittler hatten seine Wohnung in Heppenheim bereits wenige Stunden nach der Tat am Freitagabend durchsucht. Dabei wurden auch elektronische Datenträger sichergestellt. Der 25-Jährige, der seit Jahren in Deutschland lebt, war polizeilich bisher nicht bekannt. (dpa, KNA)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })