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Jamie Oliver.
© dpa

Schimmlige Tierkadaver: Metzgerei von Jamie Oliver wegen Hygienemängeln zeitweise geschlossen

Eine Metzgerei von Jamie Oliver ist wegen schwerer Hygienemängel zeitweise geschlossen worden. Die Rede ist von schimmligen Tierkadavern. Der Vorfall trifft den Fast-Food-Gegner hart.

Eine von Starkoch Jamie Oliver betriebene Nobel-Metzgerei in London hat wegen drastischer Hygienemängel vorrübergehend schließen müssen. „Wir haben uns sofort entschieden, die Metzgerei freiwillig für mehrere Stunden zu schließen, um die angesprochenen Probleme energisch anzugehen“, teilte die Jamie Oliver Restaurant Group am Freitag mit.

Jamie Oliver hat ein Problem

Im Januar hatten Inspekteure der britischen Behörde für Lebensmittelgesundheit die Barbecoa-Metzgerei in der Londoner Innenstadt besucht und anschließend mit dem Label „erhebliche Verbesserung notwendig“ versehen. Auf einer Hygiene-Skala von null bis fünf ist das eine Eins, also die zweitschlechteste Note. Seitdem habe man positive Rückmeldungen bekommen und sei zuversichtlich, bei der nächsten Inspektion gut abzuschneiden, heißt es in dem Statement. Die britische „Times“, die den Bericht der Inspekteure nach eigenen Angaben vorliegen hat, schreibt über schimmlige Tierkadaver, schmutzige Messer und „erhebliche Mengen“ von Mäusedreck. Die Metzgerei beliefert ein gleichnamiges edles Restaurant. Es hat die Hygiene-Bewertung vier - „gut“.

Jamie Oliver polemisiert gerne gegen Fast Food

Jamie Oliver war in Bezug auf gesundes Essen schonmal ins Fettnäpfchen getreten. Oliver hatte sich über Armut in westlichen Gesellschaften und gesunde Ernährung ausgelassen. Die Menschen ernährten sich von Pommes Frites, kauften aber gleichzeitig riesige Fernsehschirme, wetterte Oliver. Menschen in wirklich armen Ländern zeigten dagegen, wie man mit einfachen Mitteln schmackhafte und gesunde Gerichte zubereiten könne. „Einige der inspirierendsten Rezepte der Welt kommen aus Gegenden, wo die Menschen finanziell kämpfen müssen“, sagte er der „Radio Times“. Imran Hussain von der Child Poverty Action Group widersprach heftig.

„Offizielle Statistiken zeigen, dass Eltern armer Kinder mit geringerer Wahrscheinlichkeit in der Lage sind, frisches Obst für ihre Kinder zu kaufen. Wenn die Einkommen steigen, wird auch mehr für gesunde Ernährung und Kinderkleidung ausgegeben“, sagte er.

Ähnliches Schicksal wie Burger King

Jetzt trifft Jamie Oliver ein ähnliches Schicksal wie Burger King in Deutschland. Nach Berichten über Hygienemängel in einigen deutschen Filialen von Burger King ist der Umsatz der Fastfoodkette zurückgegangen. Deutschland-Chef Andreas Bork sagte der „Bild"-Zeitung vom Donnerstag: „Das hat uns hart getroffen. In vielen deutschen Filialen verzeichnen wir Umsatzeinbußen.“ Dies sei „umso bedauerlicher“, als die meisten Filialen in einem „Top-Zustand“ seien. Sie seien unverdienterweise in Misskredit geraten.

Gefragt, ob Rabattaktionen verlorenes Vertrauen bei den Kunden wiedergutmachen könnten, sagte der Manager: „Das können wir uns vorstellen.“ Vor allem aber gehe es um Qualität und Transparenz, um damit das Vertrauen der Gäste wieder zurück zu gewinnen.
Ein RTL-Team um den Journalisten Günter Wallraff hatte unter anderem über schwere Hygienemängel in Filialen des Franchisenehmers Yi-Ko Holding berichtet. Der Geschäftsführer der Firma, Ergün Yildiz, trat zurück. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten forderte auch einen „Neustart“ für die Arbeitsbedingungen und Rechtssicherheit der Beschäftigten. (dpa/AFP)

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