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Biologin Suzanne Eaton forschte am Max Planck Institut für Molekulare Zellbiologie und Genetik in Dresden.

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Update

Mordfall Suzanne Eaton: Forscherin wurde auf Kreta angefahren, vergewaltigt und getötet

Polizei veröffentlicht Details: Der Verdächtige im Mordfall Suzanne Eaton war Priestersohn, verheiratet und hatte zwei Kinder.

Ein junger Mann aus Kreta soll die Tötung der Dresdner Wissenschaftlerin Suzanne Eaton auf der griechischen Insel gestanden haben. Dies berichteten die Polizei der westkretischen Hafenstadt Chania am Dienstag. „Er hat gestanden und wird (am Dienstagnachmittag) der Justiz vorgeführt“, erklärte ein Polizeisprecher bei einer Pressekonferenz auf Kreta, die vom Fernsehen übertragen wurde.

Der mutmaßliche Täter - Sohn eines Priesters, verheiratet, zwei Kinder - habe zugegeben, die Biologin mit seinem Wagen zweimal angefahren zu haben. Das Opfer wurde dabei verletzt. „Ich musste das machen“, soll der Mann der Polizei gesagt haben. In seinem Leben laufe nichts gut.

Der 27-Jährige habe die Frau dann vergewaltigt und die Leiche in einen Schacht geworfen, der während des Zweiten Weltkriegs als Bunker benutzt worden sei. Der Mann soll gesagt haben, dass die Hintergründe des Mordes sexuell gewesen seien. Er sei ein „Voyeur“ und „erregt“ worden, als er die Frau gesehen habe, berichtete das in der Regel gut informierte Nachrichtenportal „Cretalive.gr“.

Die gerichtsmedizinischen Untersuchungen laufen noch, wie eine Polizeisprecherin am Dienstag weiter mitteilte. Dabei soll geklärt werden, ob der Täter Eaton selbst erstickte oder ob sie wegen ihrer Rippenbrüche nicht atmen konnte und daran starb. Auf die Spur des mutmaßlichen Täters sei die Polizei durch Aufnahmen einer Überwachungskamera, eine Handy-Ortung und Reifenspuren gekommen.

Leiche am Montag gefunden

Der mutmaßliche Täter brachte die Frau nach der Tötung in eine Grotte, die die Wehrmacht während der deutschen Besatzung Kretas im Zweiten Weltkrieg als Munitions- und Waffenlager ausgebaut hatte, wie die Behörden in den vergangenen Tagen mitteilten. Die Ermittler gingen deswegen davon aus, dass der Täter aus der Region stammte.

Die Leiche der gebürtigen US-Amerikanerin Suzanne Eaton war Montag vergangener Woche gefunden worden. Sie hatte an einem Expertentreffen in der kleinen Hafenstadt Kolymbari teilgenommen und war am 4. Juli zu einer Wanderung aufgebrochen, von der sie nicht zurückkehrte.

Familie und Freunde hatten tagelang nach ihr gesucht. Wanderer fanden die Leiche dann in der Grotte nahe der Ortschaft Maleme, rund achteinhalb Kilometer von Kolymbari entfernt.

Eaton stammte aus Oakland im US-Bundesstaat Kalifornien. Sie arbeitete im Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik (MPI-CBG) in Dresden. Das Institut wollte angesichts des noch unbestätigten Sachstands am Montag keine Stellungnahme abgeben. (dpa, AFP)

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