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Den Moskitos wird der Kampf angesagt: schon Ende Januar wurde damit begonnen, dass Sambadrom zu desinfizieren. Foto: Marecelo Sayao

© Marecelo Sayao/ dpa

Maßnahmen gegen Zika-Überträger: Mückenjagd im Sambodrom

In Rio wappnet man sich für den berühmten Karneval - der Zika-Virus soll einem rauschenden Fest nicht im Weg stehen.

Im Kampf gegen die mysteriöse Gelbfiebermücke Aedes aegypti, Überträgerin des Zika-Virus, sollen allein im Bundesstaat Rio de Janeiro 71.000 Soldaten zum Einsatz kommen. Wie das brasilianische Verteidigungsministerium am Freitag mitteilte, sollen die Soldaten am 13. Februar vor allem an Bewohner der Olympiastadt Informationsmaterial zum Schutz gegen die Moskitos verteilen. Insgesamt sollen bei dem Aktionstag nach Karneval 22.000 Soldaten landesweit im Einsatz sein.

Ziel ist es, mehr als drei Millionen Menschen in 356 Städten und Gemeinden zu erreichen. In einer zweiten Etappe sollen rund 50.000 Militärs in Brasilien, begleitet von Vertretern der Gesundheitsbehörden, in besonders betroffenen Gegenden in Häusern mit Insektiziden Moskitos und Eiablageplätze zerstören. Zudem soll in tausenden Schulen über die Gefahren durch die Moskitoart aufgeklärt werden, die inzwischen auf 81 Prozent der Landesfläche Brasiliens aktiv ist – und auch Dengue-Fieber überträgt.

Das Zika-Virus steht im Verdacht, womöglich Schädelfehlbildungen bei Kindern auszulösen, wenn sich Schwangere infizieren. In Brasilien ist von Oktober bis Februar die Zahl bewiesener Mikrozephalie-Fälle auf 404 gestiegen – in 17 Fällen konnte nachgewiesen werden, dass sich schwangere Frauen zuvor mit dem Zika-Virus infiziert hatten. Im Jahr 2014 wurden nur 147 bestätigte Mikrozephalie-Fälle registriert.

Am Freitagabend – nach Redaktionsschluss – wurde mit der Stadtschlüssel-Übergabe an König Momo und die Karnevalskönigin der Startschuss für den Karneval in Rio gegeben. Trotz Zika erwartet die Stadt eine Million Touristen, die Hotels seien zu 85 Prozent ausgebucht. Das Sambadrom, wo das Defilee der Sambaschulen stattfindet, wurde bereits mit Chemikalien besprüht, um die Moskitogefahr einzudämmen. (dpa)

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