
© AFP/PRATEEK KUMAR
Nach dramatischer Rettungsmission : Alle acht Insassen aus Seilbahn in Pakistan befreit
Sechs Kinder und zwei Erwachsene harrten stundenlang in einer Gondel aus. Soldaten haben sich aus Militärhubschraubern abgeseilt – nun konnten alle befreit werden.
Stand:
In Pakistan sind bei einer dramatischen Rettungsmission alle Insassen aus der Gondel einer Seilbahn befreit worden. Sechs Kinder und zwei Erwachsene seien am späten Dienstagabend (Ortszeit) gerettet worden, bestätigte der Katastrophenschutz der Deutschen Presse-Agentur.
Die acht Insassen befanden sich gegen 07.00 Uhr Ortszeit (04.00 Uhr MESZ) mit der Seilbahn über einem Tal der Provinz Khyber Pakhtunkhwa im Nordwesten des Landes. Auf der Mitte des Weges über dem Allai Tal blieb die Gondel in etwa 350 Metern Höhe plötzlich stecken. Sie hing nur noch an einem Stahlseil, nachdem zwei Drähte am Morgen gerissen waren.
Zuvor haben Spezialkräfte mit Einbruch der Dunkelheit ihre Rettungsaktion an der Gondel unterbrochen. Als Grund nannte die Polizei am Dienstag auch schlechtes Wetter in der bergigen Region im Landesnorden.
Zwei Kinder konnten demnach zuvor bereits gerettet werden. Die Polizei berichtete irrtümlicherweise über vier gerettete Kinder. Zwei Erwachsene und vier Schüler befänden sich noch in der Gondel.
Unterdessen setzten Bewohner in der Region im Distrikt Battagram die Rettungsaktion nach Rücksprache mit dem Militär selbst fort. Fernsehaufnahmen zeigten einen Mann, der sich mit einer Vorrichtung von der Bergstation am verbliebenen Stahlseil Richtung Gondel auf den Weg machte, um die Insassen zu erreichen. Von dort aus sollen die restlichen Menschen in Sicherheit gebracht werden.
Laut einem Bericht der Zeitung „Dawn“ riss am früheren Morgen ein Kabel der Seilbahn, als die Kinder auf dem Weg zur Schule waren. Stundenlang warteten die Eingesperrten auf Hilfe. „Jede kleine Fehlkalkulation kann zu einer Katastrophe führen“, sagte der Rettungsbeamte Bilal Faizi der Deutschen Presse-Agentur.
Zunächst berichteten pakistanische Medien, die Gondel hinge am Drahtseil in einer Höhe von 900 Metern. Die Katastrophenschutzbehörde korrigierte die Zahl später auf etwa 300 Meter herunter.
Ein 20-Jähriger schilderte dem pakistanischen TV-Sender Geo TV aus der Gondel die dramatischen Stunden. „Wir haben nicht einmal Trinkwasser“, klagte der junge Mann. Ein 16-Jähriger mit Herzproblemen sei zusammengebrochen und seit mehreren Stunden ohnmächtig. Der Junge sei morgens auf dem Weg in eine Klinik gewesen.
Der geschäftsführende Premierminister, Anwaarul Haq Kakar, hatte die Rettungsbehörden angewiesen, alle verfügbaren Ressourcen für den Einsatz zu mobilisieren.
In den bergigen Regionen Pakistans sind Seilbahnen oft die einzige Möglichkeit, um entlegene Dörfer zu erreichen. Beim Absturz einer Gondel 2017 in der Nähe der Hauptstadt Islamabad kamen zehn Menschen ums Leben. (dpa/AFP)
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