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Einer der beiden Täter sitzt nun in U-Haft, der zweite ist flüchtig

© dpa/Benedict Bartsch

Nach Messerattacke in Dresden: 21-jähriger Syrer in U-Haft – US-Botschaft fordert harte Strafe

Nach dem Messerangriff auf einen jungen US-Amerikaner in einer Dresdner Straßenbahn sitzt einer der beiden Tatverdächtigen in Untersuchungshaft.

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Ein 21 Jahre alter Syrer soll nun doch maßgeblich an der Messerattacke auf einen jungen Amerikaner in Dresden beteiligt gewesen sein und sitzt seit Dienstag in Untersuchungshaft. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Dresden soll er den 20 Jahre alten US-Bürger John Rudat in einer Straßenbahn „mit einem gefährlichen Gegenstand“ verletzt haben. In der Mitteilung ist von einem Messerangriff die Rede.

Dem Verdächtigen wird gefährliche Körperverletzung vorgeworfen. Die Suche nach einem zweiten Tatverdächtigen blieb bislang erfolglos. Der 21-Jährige war bereits kurz nach der Tat festgenommen worden. Die Staatsanwaltschaft setzte ihn dann aber wieder auf freien Fuß, weil zum damaligen Zeitpunkt nach Ansicht der Behörde keine Haftgründe vorlagen. Aus ermittlungstaktischen Gründen wollten sich die Staatsanwaltschaft Dresden und die Polizeidirektion Dresden zum Stand der Ermittlungen nicht weiter äußern.

US-Amerikaner wollte sich schützend vor Frauen stellen

Die Messerattacke geschah in der Nacht zum Sonntag, als sich die Straßenbahn an einer Haltestelle befand. Zunächst hätten zwei Männer aus einer Gruppe heraus Frauen in der Straßenbahn belästigt, hieß es im Polizeibericht. Der 20-Jährige sei dazwischengegangen und daraufhin mit einem Messer angegriffen worden. Rudat erlitt eine tiefe Schnittverletzung im Gesicht und befindet sich weiter im Krankenhaus. Laut der Polizei bestand zu keinem Zeitpunkt Lebensgefahr.

In mehreren Medien-Interviews beklagte Rudat, der auch als Model arbeitet, dass Deutschland ein Migrantenproblem habe. Auch habe einer der Täter auf ihn so gewirkt, als sei er im Drogenrausch. Er müsse damit rechnen, eine deutliche Narbe im Gesicht zu behalten, was seiner Karriere als Model sehr schaden werde, so Rudat weiter.

Für das Opfer läuft seit Montag im Internet eine Spendenaktion. Sie findet große Resonanz. Bis Dienstagnachmittag kamen mehr als 50.000 Dollar (rund 43.000 Euro) zusammen. Damit waren etwa Dreiviertel des Spendenziels erreicht. Mit dem Geld, das über die Online-Plattform GoFundMe eingesammelt wird, sollen die medizinischen Kosten und die laufende Pflege gedeckt werden.

Der 20-Jährige habe gerade seine Ausbildung zum Rettungssanitäter abgeschlossen und seit anderthalb Jahren als Rettungsassistent gearbeitet, schreibt die Verfasserin des Spendenaufrufs. „Er steht nun vor einer schwierigen Genesung, sowohl körperlich als auch emotional und sogar finanziell, während er daran arbeitet, sich von diesem Vorfall zu erholen“, hieß es von der Verfasserin des Spendenaufrufs.

US-Botschaft verlangt entschiedenes Vorgehen gegen Täter

Der Fall sorgte deutschlandweit für Schlagzeilen. Auch Medien in den USA berichteten, darunter die „New York Post“. Am Dienstag meldet sich auch die US-amerikanische Botschaft in Berlin zu Wort und verlange ein schnelles und entschiedenes Vorgehen gegen die Täter. „Wir drängen die deutschen Behörden dazu, die Täter schnell zur Rechenschaft zu ziehen und sie im gesetzlich höchstmöglichen Maß zu bestrafen“, heißt es in einer über die Plattform X verbreiteten Stellungnahme.

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Man verurteile die brutale Attacke auf einen amerikanischen Bürger scharf. „Während er mutig eingriff, um eine Mitreisende zu beschützen, wurde er bösartig angegriffen“, schrieb die US-Botschaft. (dpa, jmi)

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