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Im US-Bundesstaat Florida ist eine weiße Frau festgenommen worden (Symbolbild)

© IMAGO/USA TODAY Network/Ocala Star Banner 2023/Doug Engle

Nachbarschaftsstreit eskaliert: Frau erschießt Schwarze in Florida wegen spielender Kinder

Eine Mutter wollte eine Nachbarin nach Angriffen auf ihren Sohn zur Rede stellen – dann fielen Schüsse. Die mutmaßliche Schützin plädiert auf Notwehr.

Im US-Bundesstaat Florida ist eine weiße Frau festgenommen worden, die bei einem Nachbarschaftsstreit um spielende Kinder eine Schwarze erschossen hatte.

Der 58-jährigen Susan Lorincz, die durch ihre Wohnungstür hindurch auf das Opfer geschossen hatte, wird unter anderem Totschlag zur Last gelegt, wie der Sheriff des Landkreises Marion County in der Nacht zum Mittwoch mitteilte. Ihr drohen bis zu 30 Jahre Haft.

Der Vorfall hatte sich bereits am vergangenen Freitag in der Stadt Ocala zugetragen. Laut Polizei war Lorincz seit geraumer Zeit verärgert über die Kinder ihrer Nachbarin Ajike Owens, die nahe ihres Hauses spielten.

Am Freitag schrie sie die Kinder an und warf einen Rollschuh auf Owens' zehnjährigen Sohn. Später schlug sie mit einem Regenschirm nach dem Jungen und dessen zwölfjährigem Bruder.

Festgenommene soll Opfer rassistisch beleidigt haben

Die 35-jährige Mutter der Kinder klopfte daraufhin an der Wohnungstür von Lorincz und verlangte, dass die herauskommt. „Lorincz feuerte dann einen Schuss durch die Tür ab, der Owens in der oberen Brust traf“, erklärte die Polizei. Die vierfache Mutter wurde in ein Krankenhaus gebracht, verstarb dort aber.

Lorincz sagte laut Polizei aus, in Notwehr gehandelt zu haben. Owens habe versucht, die Tür aufzustoßen. Nach Angaben des Bürgerrechtsanwalts Ben Crump hatte Lorincz die Kinder vor dem tödlichen Schuss rassistisch beleidigt.

In den USA sind Schusswaffen weit verbreitet. Selbst kleine Streitigkeiten oder Missverständnisse können deswegen zu tödlicher Gewalt führen. Im April sorgte ein Fall für Aufsehen, bei dem ein 84-jähriger Hausbesitzer in Kansas City auf einen 16-Jährigen schoss, der seine Geschwister abholen wollte, sich aber an der Haustür geirrt hatte. Der schwarze Teenager überlebte schwer verletzt.

Im laufenden Jahr sind laut der Nichtregierungsorganisation „Gun Violence Archive“ (GVA) bereits 18.432 Personen durch Schusswaffengewalt ums Leben gekommen. (Tsp mit AFP)

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