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Panorama: Pastor Geyer starb an Krebs

Bis zuletzt leugnete er die Tötung seiner Frau

Hannover (dpa). Ein Jahr nach seiner vorzeitigen Haftentlassung ist der ehemalige Pastor Klaus Geyer im Alter von 63 Jahren in Hannover gestorben. Das sagte sein Rechtsanwalt Bertram Börner am Montag. Das Braunschweiger Landgericht hatte den Geistlichen 1998 nach einem spektakulären Indizienprozess für schuldig befunden, seine Frau in Beienrode erschlagen zu haben. Geyer litt an Krebs. Geyer hatte bis zuletzt seine Unschuld beteuert. Er war im November 2002 aus der Haft entlassen worden, nachdem er zwei Drittel seiner achtjährigen Strafe verbüßt hatte.

Geyer ging in die deutsche Kriminalgeschichte als erster Pastor ein, der wegen eines Tötungsdeliktes verurteilt wurde. Motiv für seine Tat waren nach Ansicht der Richter Eheprobleme, verursacht durch die langjährigen wechselnden Affären des Geistlichen.

Geyer stammte aus einer gutbürgerlichen Familie. Während des Studiums heiratete er die Tochter des renommierten Theologen Hans Iwand, Veronika. Die beiden hatten drei Söhne und eine Adoptivtochter aus Rumänien. Im idyllischen Beienrode bekam Geyer eine Pfarrstelle. Anfang der 90er Jahre gewann Geyer in Kirchenkreisen Ansehen durch den Vorsitz bei der international tätigen „Aktion Sühnezeichen“. Doch nach Querelen legte er den Vorsitz dort nieder. Nach zwei kleineren Diebstählen, unter anderem von CDs, war Geyer der Karriereweg innerhalb der Kirche versperrt. In derselben Zeit gewann seine Frau Veronika durch berufliche und politische Erfolge in der Kommunalpolitik immer mehr Selbstbewusstsein. Die Staatsanwalt ging davon aus, dass sich die Ehefrau von ihrem Mann trennen und ihn bloß stellen wollte.

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