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Transportweg Rhein

© IMAGO/Daniel Kubirski/IMAGO/Daniel Kubirski www.lichtorte.com

Pegelstände steigen vorübergehend: Rheinschifffahrt atmet auf, doch Herausforderungen bleiben

Heftige Niederschläge entspannten vorübergehend die Lage für die Rheinschifffahrt, doch der Pegel wird bald wieder sinken und die Binnenschifffahrt beeinträchtigen.

Stand:

Nach teils heftigen Niederschlägen hat sich die Lage für die Rheinschifffahrt deutlich entspannt – voraussichtlich aber nur für kurze Zeit. Der Pegelstand an der sehr wichtigen Engstelle Kaub südlich von Koblenz kletterte am Montag auf 153 Zentimeter, wie aus Messungen der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes hervorgeht.

Damit können auch große Containerschiffe wieder voll beladen werden, wofür Wasserstände von mindestens 135 Zentimeter notwendig sind. Vergangenen Mittwoch fiel der Pegelstand erstmals seit März unter die Marke von 100 Zentimetern.

Nach Prognosen der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung ist die Entspannung allerdings nur von kurzer Dauer. Bis Freitag dürften die Pegel bei Kaub bis auf 93 Zentimeter sinken, was die Binnenschifffahrt wieder behindern dürfte.

Die Nachfrage nach Schiffsraum geht wegen der Rezession derzeit eher zurück.

 Vorstand der Schifffahrtsgenossenschaft DTG Roberto Spranzi

Anders als beim Niedrigwasser im vergangenen Sommer sollte das nach Ansicht von Experten aber diesmal verkraftbar sein. „Die Nachfrage nach Schiffsraum geht wegen der Rezession derzeit eher zurück“, sagte kürzlich der Vorstand der Schifffahrtsgenossenschaft DTG, Roberto Spranzi, der Nachrichtenagentur Reuters. Viele Unternehmen hätten sich aus Sorge vor Engpässen ausreichend mit Vorprodukten und Rohstoffen eingedeckt.

Der Rhein ist ein wichtiger Transportweg für Güter wie Getreide, Kohle, Benzin und Heizöl. Flaches Wasser führt zu Zuschlägen auf die Frachtraten und damit zu höheren Kosten. Die Binnenschifffahrt hat im vergangenen Jahr auch wegen der Beeinträchtigungen durch das Niedrigwasser auf dem Rhein so wenig wie noch nie seit der Wiedervereinigung transportiert. 182 Millionen Tonnen an Gütern wurden auf den Wasserstraßen befördert und damit 6,4 Prozent weniger als 2021, wie das Statistische Bundesamt ermittelte.

Der Chemiekonzern BASF – dessen größtes Werk am Stammsitz in Ludwigshafen rund 40 Prozent der Rohstoffe über den Fluss erhält und der das Rheinwasser auch zur Kühlung nutzt – hat sich deshalb nach den Belastungen 2018 mit speziellen Niedrigwasser-Schiffen gewappnet. (Reuters)

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