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Blick auf die A45 in der Nähe von Olpe, wo die abgetrennten Händer der Mutter gefunden wurden.

© dpa/Alex Talash

Update

Polizei sucht silbernes Auto: Neue Details im Fall um abgetrennte Hände auf der A45 und ausgesetztes Baby

Vor einem Kloster wird ein Baby ausgesetzt. In der Nacht darauf werden die abgetrennten Hände seiner Mutter gefunden. Der Fall stellt die Ermittler vor Rätsel – doch es gibt eine neue Spur.

Stand:

Knapp eine Woche nach dem Fund zweier abgetrennter Frauenhände auf einer Autobahn im Sauerland sucht die Polizei weiter vergeblich nach einer 32-jährigen Frau. Ihr drei Monate altes Baby war unverletzt vor einem Kloster im hessischen Waldsolms gefunden worden.

Man hoffe nun auf Hinweise von Zeugen, die am vergangenen Sonntag einen silbernen Wagen in der Nähe des Klosters gesehen haben, berichtete die Polizei in Hagen. „Das Fahrzeug mit Bonner Kennzeichen wendete gegen 18.30 Uhr in einem kleinen Weg“, heißt es in der Polizeimeldung.

Ein Polizeisprecher sagte, die Mordkommission sei auf Hinweise aus der Bevölkerung angewiesen. „Wir wollen wissen, wer darin saß und ob die Person oder die Personen womöglich mit dem Fall im Zusammenhang stehen.“ Zeugen, die verdächtige Beobachtungen gemacht haben, werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden. Die Rufnummer lautet 02331 - 9862066.

Auch zu dem Fund seien Zeugen aufgefordert, verdächtige Beobachtungen im Bereich der A45 zwischen dem Kreuz Olpe-Süd und Freudenberg zu melden. Zwischen dem Fundort der abgetrennten Hände und dem Kloster, vor dem das Baby im Kinderwagen ausgesetzt wurde, liegt eine Fahrtstrecke von rund 90 Kilometern.

Die Mordkommission der Hagener Polizei bittet um Mithilfe der Bevölkerung.

Polizei Hagen

Abgetrennte Hände auf A45: Was bisher bekannt ist

Die Polizei hatte die Frau identifiziert, deren Hände in der Nacht zu Montag auf der Fahrbahn der Autobahn 45 gefunden wurden. Es handele sich um eine 32-Jährige, die gemeinsam mit ihrem Säugling in einer Unterkunft für Asylsuchende in Bonn gemeldet ist, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit. Das drei Monate alte Kind befinde sich momentan in amtlicher Obhut. Ob die Frau noch lebe, sei nicht bekannt, hieß es weiter.

Laut einem Bericht der „Bild“ wurde das Baby bereits am Sonntag vor dem koptisch-orthodoxen Kloster Kröffelbach in Waldsolms gefunden. Die Gemeinde liegt in Hessen zwischen Frankfurt (Main) und Koblenz. Später bestätigten die Ermittler und die Staatsanwaltschaft, dass das Kind am Sonntag vor dem Kloster aufgefunden wurde – es habe demnach unverletzt in einem Kinderwagen gelegen und sei so abgelegt worden, dass es gefunden werde, heißt es weiter. Das Baby wurde demnach rund sechs Stunden vor der Meldung des Autobahnfunds entdeckt.

Das koptisch-orthodoxe Kloster St. Antonius in Waldsolms-Kröffelbach, wo ein drei Monate altes Baby aufgefunden wurde.

© dpa/Christian Lademann

Ein Mönch des koptisch-orthodoxen Klosters schilderte dem Nachrichtenmagazin „Stern“, unter welchen Umständen der Säugling aufgefunden wurde. Demnach habe das Baby in einem Kinderwagen gelegen - daneben sollen zwei Zettel gelegen haben. Der Mönch berichtet, dass auf dem einen Blatt der Name der Mutter gestanden habe, auf dem anderen Zettel sei der Name des Kindes notiert gewesen.

Auf einem Zettel stand der Name des Kindes, auf dem anderen der Name der Mutter.

Mönch gegenüber dem „Stern“

Die Umstände, wie das drei Monate alte Kind vor das Kloster gelangt sei, seien Gegenstand der derzeitigen Ermittlungen, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft weiter mit.

Auch Vater des Kindes verschwunden

Die umfangreiche Suche nach der 32-Jährigen sei bislang ohne Ergebnis, hieß es weiter. Auch die Hintergründe der Tat seien weiterhin unklar. Anhand der Fingerabdruckanalyse hätten die Ermittler herausgefunden, dass es sich um eine Frau aus Eritrea handelt, wie „Bild“ weiter berichtet. In ihrem Zimmer hätten die Beamten keinerlei Hinweise auf ein Gewaltverbrechen gefunden.

Der Vater des Kindes und Lebensgefährte der Frau sei indes verschwunden. Nach dpa-Informationen aus Sicherheitskreisen wird nach ihm polizeilich gefahndet. (dpa/mira)

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