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Die Bundespolizei ging am Dienstag gegen mutmaßliche Schleuser vor.

© dpa/Patrick Pleul

Update

Razzia in fünf Bundesländern: Polizei nimmt fünf mutmaßliche Schleuser aus Syrien fest

Bei der Razzia entdeckte die Bundespolizei mehrere wohl eingeschleuste Syrer. Zudem wurden in der Grenzregion zu Polen nach Bürgerhinweisen mehrere Personen aufgegriffen.

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Bei einer Razzia in fünf Bundesländern hat die Bundespolizei am frühen Dienstagmorgen mehrere mutmaßlich eingeschleuste Syrer entdeckt. Es seien fünf Haftbefehle vollstreckt worden – gegen zwei Frauen und einen Mann in Stade sowie je eine Frau und einen Mann in Gladbeck, sagte ein Sprecher der Bundespolizei der Deutschen Presse-Agentur.

„Alle fünf sind auch Syrer“, ergänzte er. Die fünf Festgenommenen seien selbst Asylbewerber und alle familiär miteinander verbunden. Den Ermittlungen zufolge zahlten die mutmaßlich Geschleusten jeweils 3000 bis 7000 Euro für ihre illegale Einreise nach Deutschland, wie der Sprecher weiter mitteilte. Insgesamt werde der mutmaßlichen Bande im Laufe der Zeit die Einschleusung von mehr als 100 Syrern vorgeworfen.

Den Beschuldigten werde neben banden- und gewerbsmäßigem Einschleusen von Ausländern unter anderem auch Geldwäsche vorgeworfen: Sie hätten mit ihren illegalen Einnahmen beispielsweise Goldschmuck gekauft. „Dann sitzen sie nicht mehr auf dem Geld“, sagte der Sprecher.

Wie die Bundespolizeidirektion Flughafen Frankfurt am Main mitteilte, waren mehr als 350 Beamte in sieben Kommunen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Stade in Wohnungen und Häusern im Einsatz: in Stade (Niedersachsen), Gladbeck (Nordrhein-Westfalen), Fulda, Kassel (beides Hessen), Bremen, Balge (Niedersachsen) und Kelheim (Bayern).

Es ist ein weiterer Erfolg im Kampf gegen diese furchtbare Schleuserkriminalität.

Nancy Faeser, Bundesinnenministerin

Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) bezeichnete die Razzia als wichtigen Schritt. „Es ist ein weiterer Erfolg im Kampf gegen diese furchtbare Schleuserkriminalität“, sagte Faeser am Dienstag bei einem Besuch in Frankfurt. „Da werden Menschen ohne Wasser stundenlang in engste Räume gepfercht und dann hier ins Land gebracht.“

Faeser wies darauf hin, dass auch die rechtlichen Rahmenbedingungen verändert würden. So sei Schleusertätigkeit künftig immer auch dann strafbar, wenn die Geschleusten noch nicht strafmündig seien. Außerdem könne Schleusern der Aufenthaltstitel entzogen werden. 

Irregulär Eingereiste nahe polnischer Grenze aufgegriffen

Unterdessen hat die Bundespolizei in der Grenzregion Vorpommerns und der Uckermark erneut mehr als 45 irregulär nach Deutschland eingereiste Menschen aufgegriffen.

Die Personen wurden am Dienstagmorgen bei Nechlin (Uckermarkkreis) und am Montag bei Ladenthin (Vorpommern-Greifswald) nach Hinweisen von Bürgern gefasst, wie Sprecher der Bundespolizei am Dienstag sagten. Zwischen Nechlin und Nieden (Vorpommern-Greifswald) wurden am Morgen etwa 30 Migranten aufgegriffen, die Umstände und die Nationalitäten der Leute seien aber noch unklar.

Die 17 am Montag aufgegriffenen Personen, die in drei Gruppen nahe Ladenthin gefasst wurden, kamen aus Syrien und Äthiopien. Sie seien über die Balkan-Route über die Türkei, Serbien und Slowakei nach Polen und dann über die Grenze nach Deutschland gekommen. Sie hätten weder Identitätsdokumente noch aufenthaltslegitimierende Papiere bei sich gehabt. Sie kamen – wie andere Migranten in den Tagen vorher – nach ihren Anträgen auf Asyl in eine Erstaufnahmeeinrichtung bei Schwerin.

Am Wochenende waren bereits 60 über zwei Routen eingeschleuste Zuwanderer in der gleichen Region Löcknitz/Penkun im Süden Vorpommerns festgestellt worden. (dpa)

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