zum Hauptinhalt
Mädchen erfrischen sich an einem Brunnen in Salta während einer heftigen Hitzewelle in Argentinien.

© Javier Corbalan/dpa

Landwirten droht hoher Ernteverlust: Rekordtemperaturen in Südamerika

Eine Hitzewelle sorgt in Südamerika für Temperaturen bis zu 45 Grad Celsius. Landwirte bangen wegen Trockenheit um ihre Ernte.

In Südamerika haben mehrere Städte inmitten einer Hitzewelle historischen Ausmaßes Rekordtemperaturen gemeldet.

„Nahezu ganz Argentinien und auch Nachbarländer wie Uruguay, der Süden Brasiliens und Paraguay erleben die heißesten Tage der Geschichte“, zitiert die britische Zeitung „The Guardian“ die Meteorologin Cindy Fernandéz vom argentinischen Wetterdienst.

[Wenn Sie aktuelle Nachrichten aus Berlin, Deutschland und der Welt live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

In manchen Regionen wurden Temperaturen von bis zu 45 Grad Celsius gemeldet. In Argentinien würden vom Gebirge Patagonien bis in den Norden des Landes Temperaturen bis und über 40 Grad Celsius gemeldet.

In zahlreichen Orten im Großraum Buenos Aires war Anfang der Woche der Strom ausgefallen. Zwischenzeitlich waren am Dienstag in der argentinischen Hauptstadt und den Vororten rund 700.000 Menschen ohne Strom. Grund für den Stromausfall war Medienberichten zufolge ein Brand an einer Stromtrasse außerhalb von Buenos Aires.

Zuvor hatten die Netzbetreiber Höchststände beim Strombedarf gemeldet. Wegen der Hitze schalteten viele Menschen ihre Klimaanlagen an.

Lücke im Haushalt durch Ernteausfall

Wegen der großen Trockenheit im Sommer auf der Südhalbkugel bangen die Landwirte in dem Land um ihre Ernte. Der Ertrag an Weizen und Soja dürfte um rund 15 Prozent hinter den Erwartungen zurückbleiben, hieß es am Donnerstag in einer Analyse der Getreidebörse in Rosario. Statt 56 Millionen Tonnen dürften die Bauern in dieser Saison demnach nur 48 Millionen Tonnen Mais einfahren. Die Soja-Ernte dürfte den Schätzungen zufolge von 48 Millionen Tonnen auf 40 Millionen Tonnen sinken.

Wegen der schlechten Ernte dürften den Landwirten damit Einnahmen von etwa 5,2 Milliarden US-Dollar entgehen. Mais und Soja-Produkte sind die wichtigsten Exportgüter Argentiniens. Da der Staat hohe Ausfuhrzölle auf landwirtschaftliche Erzeugnisse erhebt, wird die schlechte Ernte auch eine Lücke in den Haushalt reißen. Derzeit verhandelt die Regierung des hoch verschuldeten Landes mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) über ein neues Kreditabkommen. (mit dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false