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Polen: Roman basiert auf echtem Mord: Autor bekommt 25 Jahre

Die Schilderung des Tathergangs in seinem Roman hat den polnischen Autor des echten Mordes überführt. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er den Geliebten seiner Ex-Frau vor sieben Jahren gefoltert und ermordet hatte. Das Buch lieferte den lange fehlenden Beweis.

Ein polnischer Schriftsteller ist wegen Mordes an dem Geliebten seiner Ex-Frau zu 25 Jahren Haft verurteilt worden, nachdem er die Tat offenbar in einem Roman beschrieben hatte. Ein Gericht in Breslau im Südwesten Polens befand Krystian Bala für schuldig, die Tat vor sieben Jahren in Auftrag gegeben zu haben. "Eifersucht war das Mordmotiv", sagte die zuständige Richterin. Der 36-jährige Autor hatte auf nicht schuldig plädiert. Balas Nebenbuhler, ein Geschäftsmann aus Breslau, war 2000 entführt, drei Tage lang gefoltert und dann in einem Fluss ertränkt worden. Die Täter wurden nie gefasst.

Der Autor war bereits 2000 des Mordes beschuldigt worden, doch für ein Urteil fehlten die entsprechenden Beweise. Erst die Ähnlichkeit
zwischen dem realen Mord und den Beschreibungen in Balas 2003 erschienen Roman "Amok" machten eine Wiederaufnahme des Verfahrens möglich. Experten erkannten biografische Parallelen zwischen der Romanfigur "Chris" und dem Autor. Auch der Tathergang im Roman und in der Realität stimmten teilweise überein. Dennoch ist der Roman nicht das einzige Indiz für Balas Schuld. Die Polizei entdeckte auch, dass der Schriftsteller das Telefon des Opfers im Internet verkauft hat. (mit AFP)

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