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Urteil: Schüler bekommt Sozialstunden für Amoklauf-Drohung

Es sollte nur ein Witz sein, doch es wurde ernst: Ein Kasseler Schüler, der im August mit einem Amoklauf in seiner Schule gedroht hatte, hat nun vom Gericht einen Denkzettel bekommen.

Für eine Amoklauf-Drohung per SMS muss ein 19-jähriger Kasseler 80 Stunden gemeinnützige Arbeit leisten. Damit ließ das Amtsgericht Kassel den geständigen Schüler am Montag glimpflich davonkommen. Die Anklage hatte dem jungen Mann Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung einer Straftat vorgeworfen. Als Höchststrafe nach Erwachsenenstrafrecht hätten drei Jahre Haft verhängt werden können.

"Ein typischer Aussetzer von mir"

Im August hatte der Schüler im Unterricht eine Kurznachricht auf das Handy eines Mitschülers geschickt und gewarnt: "Verschwinde lieber, heute gibt's einen Amoklauf." Was als übler Scherz gemeint war, hatte einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst: Der Empfänger der SMS war zum Schulleiter gegangen, ehe der Angeklagte sich als Urheber der vermeintlichen Drohung offenbaren konnte. Nach der Festnahme des 19-Jährigen hatte die Polizei bei ihm zu Hause eine Soft-Air-Waffe sowie eine Spielzeugpistole gefunden.

"Die ganze Aktion war mal wieder einer von meinen typischen Aussetzern", sagte der 19-Jährige vor Gericht. Über die möglichen Folgen habe er nicht nachgedacht. In seiner Klasse sei es alltäglich, dass Witze über Amokläufe gemacht würden. "Bei Schülern wird das Thema nicht so ernst genommen." (ut/ddp)

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