Bundesgartenschau 2007: Spektakuläre Landschaften
In einem ehemaligen Tagebauloch in der Nähe von Gera laufen die letzten Vorbereitungen für die diesjährige Bundesgartenschau - diesmal gleich an zwei Orten und mit vielen Extras.
Gera/Ronneburg - "Spektakulär" ist für die diesjährige Bundesgartenschau nicht übertrieben. Um sich der Faszination Natur hinzugeben, sollten sich Besucher deshalb zwei Tage Zeit nehmen. Die BUGA hat erstmals zwei Standorte: Mit dem Hofwiesenpark in Gera wird zunächst die typische Erwartung der Gartenfreunde in punkto Blütenpracht erfüllt. Aber ins Staunen versetzt erst das knapp zehn Kilometer entfernte Ronneburg.
Noch vor wenigen Jahren prägte das heutige Buga-Gelände ein 230 Meter tiefes und zwei Kilometer langes Tagebauloch, aus dem Jahrzehnte lang Uran gefördert wurde. Die typischen Spitzkegel der aufgeschütteten Erde zeichneten die Mondlandschaft. Seither wurden 140 Millionen Kubikmeter Erdreich und Gestein bewegt - das wären 50 Cheops-Pyramiden nebeneinander. Auf 60 Hektar erstreckt sich jetzt eine völlig neue Landschaft. "Landschaftsfolge - Folgelandschaften ist das Motto dieser Herausforderung gewesen", sagt der in Ronneburg leitende Landschaftsarchitekt Marcel Seelig. Die Arbeit sei eine Huldigung an den Bergbau und eine Liebeserklärung an die Natur.
Gartenkonzept greift Tagebauterassen auf
So symbolisieren die "Lichtenberger Kanten" die typische Form der Tagebauterrassen. Der aufgeschüttete Lichtenberg soll an die Spitzkegel erinnern. "Mit den Terrassen und Balkonen überwinden wir insgesamt 25 Meter Höhenunterschied im Buga-Gelände. Dadurch ergibt sich von jedem Standort eine völlig neue Perspektive", erklärt Seelig. Ein Rosenwunder mit Wasserkaskaden gibt es genauso, wie den Kirschberg mit Kleingärtnern und deren Tieren.
"Vom Rosengarten haben Sie einen faszinierenden Blick über das Gessental mit seinen strengen geometrischen Formen", schwärmt der Architekt der Landschaft. Darüber schwingt in sich gedreht und geschwungen Europas längste Holzbrücke. Mit 240 Metern Länge gewährt sie aus 25 Metern Höhe in alle Richtungen der Erlebnislandschaft Blicke auf mehr als 100.000 Rosen, Stauden und Blumen. Auch der Baumgarten "Aboretum" mit mehr als 400 Baumarten der nördlichen Erdhalbkugel ist in der Buga-Geschichte einzigartig. Die Gartenschau startet am 27. April und endet nach 171 Tagen am 14. Oktober. (Von Denni Klein, dpa)
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