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Gegenwind. Nicht nur diese Passantin hatte unter dem Taifun zu leiden.

© AFP

Japan: Taifun „Phanfone“ legt Teile des Landes lahm

Der Taifun „Phanfone“ hat in Japan mehrere Todesopfer gefordert. Fabriken mussten die Produktion stoppen, Flüge wurden abgesagt. Die Rettungsarbeiten an dem kürzlich ausgebrochenen Vulkan Ontake mussten unterbrochen werden.

Der Taifun „Phanfone“ hat in Japan für Massenevakuierungen, Produktionsstopps und hunderte Flugabsagen gesorgt. Im südlichen Urlaubsparadies Okinawa rissen die starken Sturmböen eine Frau von einer Klippe in den Tod. In den Wellen Okinawas verschwanden auch drei amerikanische Soldaten, die an einem Strand die raue See fotografieren wollten. Einer von ihnen konnte gerettet werden, die anderen werden vermisst. Zudem suchten die Behörden nach einem südlich von Tokio verschwundenen Surfer. Rund 2,7 Millionen Menschen waren aufgerufen, sich vor den Naturgewalten in Sicherheit zu bringen, da die Wetterbehörden vor Überschwemmungen und Erdrutschen warnten. In zehntausenden Haushalten fiel der Strom aus.

„Phanfone“ unterbrach am zweiten Tag in Folge auch den Bergungseinsatz am kürzlich ausgebrochenen Vulkan Ontake 200 Kilometer westlich von Tokio. Nach dem Ausbruch des Vulkans am vorletzten Wochenende gelten immer noch zwölf Menschen als vermisst. Nachdem weitere Leichen am vergangenen Wochenende geborgen wurden, muss mittlerweile von mehr als 51 Toten ausgegangen werden. Die Wetterbehörde warnte die Bewohner am Fuße des Berges, dass sich die Asche auf dem Berg in Schlammlawinen verwandeln könnte.

In und rund um Tokio mussten Millionen Pendler auf ihre Züge warten, weil es zu Ausfällen und Verspätungen im Bahnverkehr kam. 600 Inlandsflüge wurden gestrichen, Japan Airlines sagte zudem 19 internationale Flüge ab. In Fabriken der großen Autobauer Toyota, Honda und Nissan standen die Förderbänder still. Im Laufe des Tages sollte die Produktion aber wieder hochgefahren werden.

In der Tokioter Nachbarstadt Yokohama wurden ein Tempel und ein Wohngebäude durch Erdrutsche beschädigt. Zwei Menschen galten als vermisst.

Schwerer Regen hatte den Unfall beim Großen Preis von Suzuka verursacht

Die heftigen Niederschläge führten bereits am Sonntag zu einem schweren Unfall beim Großen Preis von Suzuka, bei dem der französische Formel-1-Piloten Jules Bianchi lebensgefährlich verletzt wurde. Er hat die erste Operation gut überstanden und muss nicht mehr künstlich beatmet werden, schwebt nach Angaben der behandelnden Ärzte aber weiterhin Lebensgefahr.

„Phanfone“ hatte als Taifun der zweitstärksten Kategorie Kurs auf Japan genommen. Er verlor jedoch deutlich an Stärke und wurde gegen Mittag als Taifun der niedrigsten Kategorie eingestuft. Der Taifun war am Morgen 200 Kilometer südwestlich von Tokio bei der Stadt Hamamatsu auf Land gestoßen und erreichte Windgeschwindigkeiten von bis zu 180 Kilometern in der Stunde nahe seinem Zentrum.

Anschließend streifte er Tokio und fegte dann auf den Pazifik hinaus. Meteorologen rechneten damit, dass „Phanfone“ sich zu einem Tropensturm abschwächen würde. Bis zum frühen Nachmittag klarte der Himmel so weit auf, dass Japans höchster Berg, der Fuji, wieder zu sehen war. (rtr/dpa)

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