
© dpa/Ameer Al-Mohammedawi
Temperaturen um 50 Grad Celsius: Stromversorgung nach landesweitem Ausfall im Irak schrittweise wiederhergestellt
Ohne Ventilatoren und Klimaanlagen ist die Sommerhitze im Irak kaum auszuhalten. Stromausfälle haben die Lage weiter verschärft. Mittlerweile konnte die Versorgung teils aber wiederhergestellt werden.
Stand:
Nach einem landesweiten Stromausfall ist die Stromversorgung im Irak am Dienstag schrittweise wiederhergestellt worden. Alle Provinzen des Irak würden wieder mit Strom versorgt, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP am Dienstag aus Regierungskreisen. Das Stromnetz werde spätestens am Mittwoch wieder vollständig in Betrieb sein. In der Hauptstadt Bagdad sei die Stromversorgung bereits zu 95 Prozent wiederhergestellt.
Am Montag war es nach Angaben der örtlichen Behörden wegen eines „Rekordanstiegs der Temperaturen“ zu einem landesweiten Stromausfall gekommen. Das Stromnetz habe nach dem Abschalten zweier Hochspannungsleitungen einen „totalen Ausfall“ erlitten, erklärte das irakische Elektrizitätsministerium.
Ein weiterer Grund für den Ausfall war demnach ein Anstieg des Stromverbrauchs. Besonders in den zentralen Provinzen Kerbela und Babil, in die diese Woche Millionen gläubige Schiiten pilgern, sei der Bedarf gestiegen. Kerbela sei die erste Provinz gewesen, in der die Elektrizität wiederhergestellt worden sei, erfuhr AFP aus Regierungskreisen.
Der Irak liegt in einer der heißesten Regionen weltweit. Im Sommer steigen die Temperaturen regelmäßig auf bis zu 50 Grad Celsius. Auch heute lagen sie im Zentrum und Süden zwischen 47 und 50 Grad.
Stromausfälle sind im Irak daher besonders in den heißen Sommermonaten keine Seltenheit. Immer wieder kommt es in Folge der Zusammenbrüche des Stromnetzes zu Protesten.
Die Versorgung mit Strom und Wasser ist im Irak schlecht. Ein Großteil der Infrastruktur ist nach Jahrzehnten der Kriege und Konflikte weiterhin zerstört. Zudem wurden viele längst überfällige Investitionen jahrelang verschleppt.
Hinzu kommen die grassierende Korruption und Knappheit beim Treibstoff, der zum Betrieb der Elektrizitätswerke benötigt wird. Immer wieder kommt es zu Protesten wegen der schlechten Stromversorgung. (AFP/dpa)
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