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Eisbärbaby Knut: Tierschützer wird nach Todesforderung bedroht

"Ich habe eine ganze Menge von Droh-E-Mails und Anrufen erhalten", sagt Frank Albrecht. Wegen seiner Forderung nach Tötung des Eisbärenbabys wird der Tierschützer bedroht.

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Berlin/Nürtingen - In einer E-Mail habe gestanden, er solle aufpassen, sagte der Tierschützer. Andere Anrufer und E-Mail-Schreiber hätten ihm nahe gelegt, sich selbst einschläfern zu lassen. Auch bei seiner Tätigkeit als Fenstermonteur sei er für seine Äußerungen vom Montag scharf angegriffen worden. Er sei jedoch "froh, dass das Thema Bärenhaltung und Nachzucht nun in der Öffentlichkeit diskutiert wird", sagte er.

Die "Bild"-Zeitung hatte Albrecht mit den Worten zitiert: "Die Handaufzucht ist nicht artgerecht, sondern ein grober Verstoß gegen das Tierschutzgesetz. Eigentlich müsste der Zoo das Bärenbaby töten." Das Zitat sei aus dem Kontext gerissen worden, relativierte Albrecht am Dienstag seine Aussage. Er verwies darauf, dass er mit seiner Äußerung auf widersprüchliche Handhabungen bei verstoßenen Jungtieren habe aufmerksam machen und auf einen Fall im Leipziger Zoo hinweisen wollen. "Ich habe gesagt, wenn man der Argumentationslinie des Leipziger Zoos folgen würde, müsste man auch Knut töten", sagte Albrecht, der nach eigenen Angaben seit 16 Jahren als Tierschützer tätig ist.

Im Dezember 2006 war im Leipziger Zoo ein zwei Tage altes Lippenbärenbaby eingeschläfert worden, nachdem es von der Mutter nicht angenommen worden war. Das Tier sei nach Aussagen der Tierpfleger nach der Geburt von einer Hündin gewärmt und per Flasche ernährt worden, sagte Albrecht. Es hätte überleben können. Der Zoo habe das Tierbaby mit dem Argument einschläfern lassen, dass eine Handaufzucht nicht artgerecht sei. Albrecht hatte nach eigenen Angaben gegen die Tötung des Lippenbärenbabys geklagt. (tso/ddp)

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