Badeunfall-Statistik 2006: Über 600 Menschen ertrunken
Die Zahl der tödlichen Badeunfälle in Deutschlands Seen und Flüssen hat im vergangenen Jahr drastisch zugenommen. 606 Menschen sind ertrunken - das sind 129 mehr als 2005.
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Hannover - "Für eine hochentwickelte Gesellschaft ist das entschieden zu viel", sagte Klaus Wilkens, Präsident der Deutschen Lebensrettungs-Gesellschaft (DLRG). Als Hauptproblem nannte er die unbewachten Binnengewässer, sie waren wie schon in den Jahren zuvor die Gefahrenquelle Nummer eins. Dort ereigneten sich 78 Prozent aller tödlichen Unfälle. 227 Menschen ertranken in Flüssen, 243 in Seen. 28 Todesopfer gab es den Angaben zufolge im Rhein, gefolgt von Elbe (26) und Main (12). An Deutschlands Küsten kamen im vergangenen Jahr 28 Badende und Wassersportler ums Leben.
Die meisten Menschen ertranken in Bayern (123), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (86) und Niedersachsen (64). Gemessen an der Einwohnerzahl hält aber Mecklenburg-Vorpommern den Negativrekord. Die so genannte "Ertrinkungsquote" liegt in dem seenreichen Bundesland bei 2,57 je 100.000 Einwohner. Der Bundesdurchschnitt beträgt 0,74. Die Zahl der Einsätze der Lebensretter stieg den Angaben zufolge von 845 auf knapp 1200 an. Dies führt die DLRG vor allem auf die badefreudigen Fans in Köln und Frankfurt/Main während der Fußball-Weltmeisterschaft zurück. (tso/ddp)
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