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Schild, vor der Einfahrt der Kaserne, wo ein Azubi einen Mit-Auszubildenden erschoss.

© Nicolas Armer/dpa

Unfall bei Polizei in Würzburg?: Polizei-Azubi erschießt wohl aus Versehen Mit-Auszubildenden

Die Staatsanwaltschaft geht von einem Unfall aus und ermittelt wegen fahrlässiger Tötung.

Der Tod eines Polizeischülers in Würzburg geht nach Angaben von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) vermutlich auf eine falsch entladene Dienstwaffe zurück. Die genaue Ursache des tödlichen Vorfalls am Donnerstagabend sei zwar noch nicht aufgeklärt, aber vermutlich habe ein Polizeischüler beim Entladen eine Kugel im Lauf der Waffe vergessen und nur das Magazin entnommen, sagte er am Freitag bei der Begrüßung neuer Polizisten in München. „Das war wahrscheinlich die Ursache.“

Der junge Polizeianwärter wurde angeschossen und erlag kurz danach im Krankenhaus seinen Verletzungen, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitagmorgen gemeinsam mitteilten. Die Behörden gehen davon aus, dass der junge Bereitschaftspolizist den Schuss am Donnerstagabend versehentlich auslöste.

„Nach unseren ersten Erkenntnissen hatten sich die beiden Auszubildenden, unmittelbar bevor sie am Abend ihren Wachdienst antreten wollten, zusammen in einem Zimmer der Unterkunft aufgehalten“, sagte Polizeihauptkommissar Michael Zimmer. „Darin muss es zu der unbeabsichtigten Schussabgabe durch den Jüngeren der Beiden gekommen sein.“ Ein anderer Polizist hörte den Schuss und eilte in den Raum, wo er die beiden Azubis fand – den einen lebensgefährlich verletzt, den anderen unter Schock.

Der Verunglückte war laut Polizei um die 20 Jahre alt, genauso wie sein Azubi-Kollege – ein genaues Alter wollten die Behörden zunächst nicht nennen. Die Staatsanwaltschaft übernahm gemeinsam mit dem Landeskriminalamt die Ermittlungen wegen des Verdachts auf fahrlässige Tötung.

In der Unterkunft, in der sich das Unglück abspielte, sind insgesamt einige hundert Polizisten untergebracht. Neben Polizeianwärtern wohnen dort auch Beamte, die schon länger im Dienst der Bereitschaftspolizei sind. „Nachvollziehbarer Weise sind die anderen Kolleginnen und Kollegen ganz erheblich von den Geschehnissen betroffen“, sagte Zimmer. Bereits in der Nacht sei eine Betreuung der Kollegen und Angehörigen organisiert worden. (dpa)

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