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Tödlicher Unfall in Tirol: Polizisten am Ort des Geschehens in Luttach

© dpa/Lino Mirgeler

Sieben Deutsche in Südtirol getötet: Unfallfahrer von Luttach kommt zum Hausarrest ins Kloster

Im Januar raste er mit seinem Auto betrunken in eine Gruppe deutscher Skiurlauber. Nun wird der Mann statt im Gefängnis im Kloster Neustift untergebracht.

Der Unfallfahrer von Südtirol, der sieben Deutsche getötet hat, kommt vom Gefängnis in Hausarrest in ein Kloster. Der 27-Jährige sei nach Einwilligung des Untersuchungsrichters in das Kloster Neustift bei Brixen gebracht worden, sagte Stiftsverwalter Fabian Schenk am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Dort sei er mit Polizeischutz unterbracht.

„Die Klostergemeinschaft hat den Zuflucht-Suchenden im christlichen Geist der Nächstenliebe aufgenommen und wird ihm Schutz, Gebet und Menschlichkeit bieten“, sagte Prälat Eduard Fischnaller.

Italienische Medien berichteten, der Beschuldigte dürfe an der Messe teilnehmen und Besuche empfangen. Er werde anschließend psychiatrisch betreut. Er werde ständig von Polizisten bewacht.

Unfallfahrer soll psychisch angeschlagen sein

Der Mann war am 5. Januar betrunken in dem Ort Luttach in eine Gruppe deutscher Skiurlauber gerast. Sechs waren sofort tot, eine Frau starb später im Krankenhaus. Die meisten Opfer kamen aus Nordrhein-Westfalen.

Der Fahrer hatte eingeräumt, zu viel getrunken zu haben und das Unglück zu bereuen. Der Richter hatte zunächst Gefängnis angeordnet, in Bozen war der Mann bisher in Untersuchungshaft. Dem 27-Jährigen wird mehrfache Tötung im Straßenverkehr vorgeworfen. Ihm drohen bis zu 18 Jahre Haft. Sein psychischer Zustand soll sehr labil sein, bei einem Verhör soll er mehrfach zusammengebrochen sein.

Sein Anwalt Alessandro Tonon bestätigte der dpa, dass der 27-Jährige nun in Hausarrest sei. Er wolle aus Rücksicht auf alle Beteiligten aber keine weiteren Details bekanntgeben. Das Portal „tageszeitung.it“ berichtete, dass die Anwälte beantragt hätten, dass der Fahrer den Hausarrest in der Wohnung seiner Mutter verbringt. Dies habe der Richter in Bozen aber abgelehnt.

Das Kloster liegt idyllisch und wird auch als Touristenort, Schülerheim und Bildungshaus benutzt, das nach eigenen Angaben jährlich knapp 1000 Veranstaltungen, Seminare, Lehrgänge und Kongresse zu verschiedenen Themen organisiert. (dpa)

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