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Rechtsanwalt Andreas Boukai spricht an einem Prozesstag im April im Landgericht Augsburg mit seiner Mandantin.

© picture alliance/dpa/Stefan Puchner

Ungelernte Pflegehelferin aus Berlin : Falsche Krankenschwester muss wegen Mordversuchs in Bayern lange ins Gefängnis

Eine gebürtige Potsdamerin hatte sich mit gefälschten Dokumenten zur Intensivpflegerin gemacht. In einer Klinik bei Augsburg gab sie einem Patienten eine Überdosis Insulin.

Wegen eines Mordversuchs an einem schwer kranken Patienten ist eine falsche Krankenschwester vom Landgericht Augsburg zu neun Jahren und drei Monaten Gefängnis verurteilt worden. Die 42-jährige gebürtige Potsdamerin hatte sich mit gefälschten Zeugnissen selbst zur Intensivpflegerin gemacht und sich so Stellen in Krankenhäusern erschlichen.

In einer Klinik in Schwabmünchen bei Augsburg hatte sie einen Patienten mit einer Überdosis Insulin fast umgebracht. Der Patient in Bayern starb einen Tag später. Da aufgrund des schlechten Zustands des Mannes nicht nachgewiesen werden konnte, dass er durch das Verhalten der Angeklagten umkam, lautete der strafrechtliche Vorwurf auf versuchten statt vollendeten Mord.

Die Strafkammer sprach die Deutsche am Mittwoch auch wegen gefährlicher Körperverletzung und mehrfacher Urkundenfälschung schuldig. Der Vorsitzende Richter Franz Wörz bezeichnete die Angeklagte als eine „völlig inkompetente Hochstaplerin“.

Die Angeklagte hatte nach den Ermittlungen früher lediglich als ungelernte Pflegehelferin im Raum Berlin gearbeitet. Um besser bezahlte Jobs zu bekommen, hatte sie eine Urkunde gefälscht, wonach sie Krankenschwester sei. Zudem hatte sie als Ergänzung ein weiterführendes Zeugnis als Intensivschwester manipuliert. (dpa)

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