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Hurrikan „Beryl“ in Bridgetown auf Barbados.

© AFP/CHANDAN KHANNA

Update

Venezuelas Vizepräsidentin von Baum getroffen: Hurrikan „Beryl“ fegt durch die Karibik – und nähert sich Jamaika

So früh wurde noch nie ein so starker Hurrikan im Atlantik registriert. Mehrere karibische Inseln verwüstet „Beryl“ schwer. Es gibt bislang ein Todesopfer. Nun nimmt der Hurrikan Kurs auf Jamaika.

Stand:

Der gefährlich starke Hurrikan „Beryl“ hat im Südosten der Karibik schwere Schäden verursacht. Die Ausläufer des Wirbelsturms würden Jamaika noch vor Tagesanbruch (Ortszeit) erreichen, teilte Ministerpräsident Andrew Holness mit. Nach Angaben des US-Hurrikanzentrums NHC wird „Beryls“ Zentrum am Mittwoch über Jamaika oder nahe daran vorbeiziehen. Es würden lebensbedrohliche Winde und Sturmfluten erwartet.

Mit anhaltenden Windgeschwindigkeiten von bis zu 240 Kilometern pro Stunde schwächte „Beryl“ zuletzt etwas ab, liegt damit aber nur knapp unter der Schwelle zur Kategorie 5 - der stärksten für Hurrikans. Er bewegt sich in westnordwestliche Richtung.

Im Südosten der Karibik richtete er Verwüstung an: In Grenada, St. Vincent und die Grenadinen sowie Venezuela wurden inzwischen insgesamt sechs Todesfälle gemeldet. Die Zahl könnte noch steigen. Auf Bildern in sozialen Medien waren Überschwemmungen, sich im Wind biegende Palmen und Trümmer beschädigter Häuser zu sehen.

Venezuelas Vizepräsidentin Delcy Rodríguez ist nach Angaben der Regierung von einem umstürzenden Baum getroffen worden. „Sie stand in einem Papaya-Hain, als eine starke Böe mehrere Bäume fällte und einer auf sie stürzte“, sagte der Präsident des südamerikanischen Landes, Nicolás Maduro, in einer im Fernsehen übertragenen Rede vor Anhängern. „Es hat sie heftig erwischt, aber sie ist bei Bewusstsein. Sie ist stark. Sie hat mir gerade geschrieben und sendet Grüße.“ 

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Auf Jamaika wurden letzte Vorbereitungen getroffen - Notunterkünfte wurden etwa bereitgestellt und Straßenabläufe gereinigt, um Überschwemmungen zu verhindern. Die Flughäfen von Kingston und Montego Bay sollen ab der Nacht vorerst geschlossen werden. Holness rief die Bevölkerung in einer Ansprache am Abend auf, Vorkehrungen zu treffen und für Jamaika zu beten. 

Von den Inseln Carriacou und Petite Martinique werde Verwüstung mit umfangreichen Schäden an Häusern gemeldet, sagte Grenadas Ministerpräsident Dickon Mitchell in einem Briefing. Der Strom sei überall ausgefallen, die Kommunikation zwischen den Inseln schwierig. Ein Todesfall sei bislang registriert worden - dieser sei passiert, als ein Baum auf ein Haus gestürzt sei.

„Beryl“ ist der erste Hurrikan der diesjährigen Saison. Experten zufolge war im Atlantik nicht einmal ein Hurrikan der Kategorie 4 so früh in einem Jahr gemessen worden.

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Am Donnerstag wird „Beryl“ auf der mexikanischen Halbinsel Yucatán erwartet, wo Urlaubsorte wie Cancún liegen.

St. Vincent und die Grenadinen „verwüstet“

Neben Grenada erlebten mehrere weitere Inseln der Kleinen Antillen starken Wind und heftigen Regen, darunter St. Vincent und die Grenadinen. Premierminister Ralph Gonsalves sprach im Nationalfernsehen von einer immensen Zerstörung.

Die Insel Union sei „verwüstet“, die Stromversorgung unterbrochen, hunderte Familien wüssten derzeit nicht, wo sie unterkommen könnten, so Gonsalves. Öffentliche Einrichtungen seien angehalten, wenn möglich am Dienstag wieder die Arbeit aufzunehmen, sagte der Premierminister. Der Flughafen bleibe weiter geschlossen.

„Beryl“ in Oistins nahe Bridgetown auf Barbados.

© AFP/CHANDAN KHANNA

Für Dienstag ist eine Sondersitzung der Karibischen Staaten (CARICOM) geplant, schreibt der Sender NBC Radio St Vincent and the Grenadines. Wegen des Hurrikans fielen zahlreiche Flüge in der Region aus.

Cricket-Weltmeister aus Indien stecken fest

Indiens Cricket-Männer-Nationalmannschaft steckt nach ihrem Gewinn der T20-Weltmeistermeisterschaft am Samstag auf Barbados fest, wie indische Medien berichteten.

Von Hurrikan „Beryl“ verwüsteter Hafen Bridgetown auf Barbados.

© AFP/RANDY BROOKS

Mit Blick auf „Beryls“ Kurs auf den Karibikstaat rief Jamaikas Ministerpräsident Andrew Holness die Bevölkerung auf, die verbleibende Zeit zu nutzen, sich zu rüsten und unter anderem mit Wasser und Dosennahrung einzudecken.

„Beryl ist der früheste atlantische Hurrikan der Kategorie 4“

In weniger als 24 Stunden hatte sich „Beryl“ am Sonntag bereits von einem Tropensturm zu einem Hurrikan der Kategorie 4 entwickelt.

„Beryl ist nun der früheste atlantische Hurrikan der Kategorie 4 in den Aufzeichnungen und übertrifft damit Hurrikan Dennis, der am 8. Juli 2005 zu einem Hurrikan der Kategorie 4 wurde“, schrieb der Experte Michael Lowry auf der Plattform X.

Wellen schlagen gegen Palmen, während der Hurrikan Beryl durch Hastings zieht.

© dpa/Ricardo Mazalan

„Beryl“ ist der zweite benannte Sturm der Hurrikan-Saison im Atlantik, die von Juni bis November dauert. Die aktivste Zeit ist meist um September herum.

Von einem Hurrikan spricht man ab Windgeschwindigkeiten von 119 Kilometern pro Stunde, die höchste Kategorie - 5 - beginnt bei 251 Kilometern pro Stunde. Die US-Wetterbehörde NOAA rechnet in diesem Jahr mit einer überdurchschnittlich starken Hurrikan-Saison im Atlantik.

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Ursachen seien unter anderem überdurchschnittlich hohe Wassertemperaturen im Atlantik und das erwartete Einsetzen von „La Niña“, einer Phase kühleren Wassers im Pazifik. Der Klimawandel ist auch ein Faktor. Die Erderwärmung erhöht die Wahrscheinlichkeit starker Stürme. (dpa)

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