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Verdacht auf Lebensmittelvergiftung: Nach ihren Kindern stirbt auch Mutter aus Hamburg im Türkei-Urlaub
Die Reise einer Familie aus Deutschland nach Istanbul endet in einer Katastrophe. Ermittelt wird gegen einen Muschelverkäufer. Der Vater ist weiter im Krankenhaus.
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Drama in Istanbul: Nach dem Tod zweier Kinder aus Hamburg während eines Urlaubs in der türkischen Metropole ist auch die Mutter gestorben. Das berichtete die Nachrichtenagentur DHA. Der Vater werde weiterhin im Krankenhaus auf einer Intensivstation behandelt.
Die Ermittlungen über die Ursache für die Erkrankungen und Todesfälle halten an. Im Verdacht steht eine Lebensmittelvergiftung. Ob tatsächlich Essen die Tode verursacht hat, ist aber unklar.
Die vierköpfige Familie aus Hamburg war am Sonntag nach Istanbul gereist und hätten dann das getan, was für Tausende Touristen in Istanbul zum Standardprogramm gehört: Streetfood essen. Besonders gefüllte Muscheln und gefüllte Kartoffeln werden im Zentrum der Metropole an zahlreichen Orten verkauft.
Gefüllte Muscheln und Ofenkartoffeln gegessen
Am Mittwoch seien die Eltern und ihre zwei Kinder, im Alter von drei und sechs Jahren, wegen Übelkeit und Erbrechen in ein Krankenhaus mit Verdacht auf Lebensmittelvergiftungen eingeliefert worden, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu, später aber wieder entlassen worden.
Im Hotel seien Mutter und Tochter dann reglos aufgefunden worden. Die gesamte Familie kam erneut in die Klinik, wo beide Kinder starben.
Die Familie soll am Dienstag um die Mittagszeit in den Stadtteil Ortaköy gefahren sein. Das habe der Vater der Familie ausgesagt, bevor er intubiert wurde, berichtet die Zeitung „Sabah“. Dort hätten sie bei einem fliegenden Händler gefüllte Muscheln und in einem anderen Laden dann Suppe und Kokorec gegessen, ein traditionelles türkisches Streetfood-Gericht aus Kalbsdärmen.
Auf dem Rückweg ins Hotel im Stadtteil Fatih hätten sie noch Lokum – eine türkische Süßigkeit – und Wasser eingekauft. Andere Medien berichteten, die Familie hätte etwa auch Kumpir (gefüllte Kartoffeln) verzehrt.
Laut türkischen Medien hat die Familie türkische Wurzeln und war zum Heimaturlaub nach Istanbul gereist. Das Auswärtige Amt bestätigte, es handele sich um deutsche Staatsbürger.
Türkische Behörden haben einen Laden im Stadtteil Besiktas im Visier. „Der Betrieb, von dem angenommen wird, dass er den Vorfall verursacht hat, wurde von den zuständigen Einheiten unserer Gemeinde zum Schutz der öffentlichen Gesundheit und Sicherheit auf unbestimmte Zeit versiegelt“, zitierte die Zeitung „Cumhuriyet“ die Stadtverwaltung in Besiktas. Der Vorfall werde weiter untersucht. (dpa)
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