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China: Viele Tote bei Feuer in Schuhfabrik

Bei einem Brand in einer chinesischen Schuhfabrik sind mindestens 37 Menschen ums Leben gekommen. Der Betrieb arbeitete möglicherweise illegal.

Weitere 19 Arbeiter wurden zum Teil lebensgefährlich verletzt. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, brach das Feuer am späten Sonntagabend in dem mehrstöckigen Gebäude des Dorfes Hushi in der südostchinesischen Küstenprovinz Fujian aus. Die Polizei nahm Ermittlungen zur Brandursache auf. Der Besitzer wurde festgenommen.

Nach Angaben eines Dorfältesten brach der Brand kurz vor 22 Uhr Ortszeit in den Schlafräumen der Arbeiter im sechsten Stock des Betongebäudes aus. Erst eine Stunde später war er wieder gelöscht. Zu diesem Zeitpunkt sollen sich noch 56 Arbeiter in der Werkstatt aufgehalten haben. Laut Augenzeugen sind dort rund hundert Arbeiter beschäftigt.

Unklarheit über Betriebserlaubnis

Unklar ist noch, ob der Besitzer eine Betriebserlaubnis hatte. Nach Angaben von Xinhua war die Fabrik illegal. Der Dorfälteste sagte, nach seinen Kenntnissen sei die Werkstatt angemeldet. Ein Vertreter der Industrie- und Handelskammer in Hushi berichtete, der Besitzer habe zwar eine Betriebserlaubnis für seine alte Werkstatt, sei aber inzwischen in ein neues Gebäude umgezogen, in dem er auch die Schlafräume für seine Arbeiter eingerichtet habe.

Die Provinz Fujian ist bekannt für ihre hohe Zahl an illegalen Betrieben, in denen Arbeiter aus allen Teilen Chinas unter meist menschenunwürdigen Bedingungen Billigprodukte für den Weltmarkt herstellen. Die örtlichen Behörden lassen sie in der Regel unbehelligt, da sie einen wichtigen Beitrag zum lokalen Wirtschaftswachstum leisten. Die jüngsten Bemühungen Pekings für einen verbesserten Arbeitsschutz zeigen bisher wenig Wirkung: Nach offizieller Statistik sterben landesweit jeden Tag rund 320 Menschen bei Arbeitsunfällen. (mit AFP/dpa)

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