zum Hauptinhalt
Die Kuppel des US-Kapitols in Washington

© dpa/AP/Susan Walsh

US-Parlamentssitz in Washington: Mann durchbricht Barrikaden am Kapitol und erschießt sich

Am US-Kapitol feuert ein Mann einige Schüsse ab und richtet die Waffe dann gegen sich selbst. Die Polizei sieht den Vorfall nicht als Angriff auf Politiker.

Vor dem US-Kapitol in Washington hat ein Mann mit seinem Wagen die Barrikaden vor dem Parlamentssitz durchbrochen, in die Luft geschossen und danach mit der Waffe Suizid begangen.

Der Vorfall habe sich am Sonntag kurz nach 04.00 Uhr Ortszeit (10.00 Uhr MESZ) ereignet, teilte die Kapitol-Polizei mit. Zur Identität und zu den möglichen Motiven des Mannes äußerte sie sich nicht.

[Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere runderneuerte App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Der Polizei-Mitteilung zufolge rammte der Mann mit seinem Auto die Barrikaden und stieg dann aus, während sein Wagen in Flammen aufging. Dann habe er mehrere Schüsse in die Luft abgefeuert. Als sich daraufhin Polizisten auf ihn zubewegt hätten, habe er sich selbst erschossen. Sonst sei niemand verletzt worden.

Die Mitglieder des US-Kongresses sind derzeit in der Sommerpause. Der Angriff habe offenbar nicht Abgeordneten oder Senatoren gegolten, erklärte die Polizei. Unweit der Barrikaden befindet sich außerdem der Sitz des Obersten Gerichtshofs der USA.

Angespannte Lage nach Razzia bei Donald Trump

Der Vorfall ereignete sich in einer angespannten Lage. Eine Durchsuchung der US-Bundespolizei FBI im Anwesen von Ex-Präsident Donald Trump hat in rechten Kreisen hohe Wellen geschlagen. Mehrere hochrangige Politiker von Trumps Republikanischer Partei bis hin zum früheren Vizepräsidenten Mike Pence warfen dem Justizministerium ein politisches Motiv vor.

Bei dem Einsatz in Mar-a-Lago im Bundesstaat Florida ging es laut Durchsuchungsbeschluss darum, als "streng geheim" eingestufte Dokumente zu beschlagnahmen. Laut einer vom zuständigen Richter veröffentlichten Liste der beschlagnahmten Dokumente waren darunter Unterlagen, die als "streng geheim", "geheim" und "vertraulich" eingestuft waren. US-Präsidenten sind verpflichtet, mit ihrem Ausscheiden aus dem Amt sämtliche Dokumente an das Nationalarchiv zu übergeben.

Das Anwesen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump
Das Anwesen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump

© Reuters/Marco Bello

Wegen der Durchsuchung auf Trumps Anwesen gab es in Online-Foren Gewaltandrohungen gegen das FBI. Vor diesem Hintergrund erregte ein Vorfall am Donnerstag in Cincinnati im Bundesstaat Ohio großes Aufsehen. Ein Mann hatte dort nach FBI-Angaben versucht, in ein Büro der Bundespolizei einzudringen. Nach einer Verfolgungsjagd habe der Mann dann seine Waffe auf die Polizisten gerichtet, welche ihn daraufhin erschossen hätten.

Gespalten ist die Gesellschaft in den USA auch in der Frage nach der Bewertung der Erstürmung des US-Kapitols vom 6. Januar 2021. Radikale Anhänger des abgewählten US-Präsidenten Trump hatten das Kapitol gestürmt, als dort der Sieg des Demokraten Joe Biden bei der Präsidentschaftswahl vom November 2020 endgültig bestätigt werden sollte. (AFP)

Haben Sie dunkle Gedanken? Wenn es Ihnen nicht gut geht oder Sie daran denken, sich das Leben zu nehmen, versuchen Sie, mit anderen Menschen darüber zu sprechen. Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch eine Vielzahl von Hilfsangeboten, bei denen Sie sich melden können.

Der Berliner Krisendienst ist anonym, kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. Die Telefonnummern variieren nach Bezirk, die richtige Durchwahl für Ihren Bezirk finden Sie hier.
Weiterhin gibt es von der Telefonseelsorge das Angebot eines Hilfe-Chats. Außerdem gibt es die Möglichkeit einer E-Mail-Beratung. Die Anmeldung erfolgt – ebenfalls anonym und kostenlos – auf der Webseite. Informationen finden Sie unter: www.telefonseelsorge.de. Diese ist zudem Tag und Nacht unter dieser Nummer erreichbar: 0800 1110111.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false