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Das Geld im Portemonnaie wird bei vielen Menschen knapper. 39 Prozent wollen weniger ausgeben.

© Thomas Trutschel/IMAGO

Wegen Inflation: 39 Prozent aller Erwerbstätigen wollen Ausgaben für Lebensmittel einschränken

Viele Menschen wollen weniger Nahrungsmittel, Kleidung und Strom kaufen, ergab eine Umfrage. Geringverdiener müssen besonders sparen.

Viele Menschen in Deutschland - ob berufstätig oder arbeitssuchend - wollen angesichts der hohen Inflation ihre Lebensmitteleinkäufe und die Ausgaben für Bekleidung und Schuhe einschränken. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten repräsentativen Umfrage der Hans-Böckler-Stiftung hervor, für die Ende April und Anfang Mai gut 6200 Erwerbspersonen befragt wurden. Als Erwerbspersonen gelten sowohl Erwerbstätige als auch Arbeitssuchende.

Über alle Einkommensgruppen hinweg wollen demnach 39 Prozent der Befragten künftig weniger Nahrungs- und Genussmittel kaufen, 10 Prozent von ihnen sogar „bedeutend weniger“. Bei Bekleidung und Schuhen will sich sogar mehr als jeder Zweite (53 Prozent) einschränken. Ähnlich viele wollen auch bei Gaststätten- und Restaurantbesuchen kürzer treten.

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Mehr als zwei Drittel der Befragten gaben an, Strom und Kraftstoffverbrauch reduzieren zu wollen. Und auch beim Heizen der Wohnung und beim Warmwasser wollen mehr als 60 Prozent der Befragten sparen.

Geringverdiener besonders betroffen

Von den Erwerbspersonen mit einem relativ niedrigen Haushaltseinkommen bis 2000 Euro netto monatlich sehen sich der Umfrage zufolge sogar mehr als die Hälfte (52 Prozent) genötigt, weniger Lebensmittel einzukaufen. Fast zwei Drittel (63 Prozent) von ihnen gaben an, beim Kauf von Kleidung und Schuhen inflationsbedingt kürzer treten zu wollen.

Der wissenschaftliche Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Böckler-Stiftung, Sebastian Dullien, sagte, die Umfrageergebnisse unterstrichen, dass künftige Hilfspakete der Bundesregierung stärker sozial fokussiert werden müssten. Die Politik müsse weitere Maßnahmen so konzipieren, „dass Haushalte mit geringen Einkommen spürbar stärker entlastet werden als jene mit höheren Einkommen“. (dpa)

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