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Eine Windhose, möglicherweise der Tornado, über Hamburg im Stadtteil Bramfeld.

© Monika Zucker/dpa

Update

Unwetter in Norddeutschland: Windhose richtet Zerstörung in Hamburg an - wahrscheinlich Tornado

Ein Unwetter hat massive Schäden in Hamburg angerichtet. Der Wetterdienst geht von einem Tornado aus. Feuerwehr und technisches Hilfswerk waren im Großeinsatz.

Ein Unwetter mit einer Windhose hat im Hamburger Osten eine Schneise der Zerstörung hinterlassen. „Auf Hunderten Metern Länge gibt es massive Schäden“, sagte ein Feuerwehrsprecher am späten Dienstagabend. Die Einsatzleitung hat den Ausnahmezustand erklärt. Verletzt wurde niemand. Schuld an der Zerstörung ist „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ ein Tornado, sagte eine Sprecherin des Deutschen Wetterdienstes (DWD). Angesichts der Bilder und Berichte über entwurzelte Bäume, Hagel mit mehr als drei Zentimetern Größe und Starkregen, könne dies angenommen werden. Die Einsatzkräfte vor Ort haben mit zahlreichen Widrigkeiten zu kämpfen. „Wir müssen uns den Weg freikämpfen“, sagte der Feuerwehr-Sprecher. Überall liegen Bäume auf der Straße, die Sägen der mehr als 1000 Helfer von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk und anderen Einrichtungen dröhnen durch die Nacht. Dutzende umgestürzte Bäume lägen allein auf einer vierspurigen Straße, sagte der Feuerwehr-Sprecher. Das stark beschädigte Dach eines neungeschossigen Hochhauses habe gerade noch vor dem Absturz gesichert werden können. Zahlreiche Häuser wurden abgedeckt, Keller liefen voll. Eine Kleingartenanlage im Stadtteil Farmsen gleicht einem Trümmerfeld. Gartengeräte und Rohre liegen durcheinander, eine Laube ist völlig weggerissen, nur ein Sofa steht noch im Freien. Der Tornado habe nur wenige Minuten gedauert, sagte eine 47-jährige Laubenbesitzerin, deren Gartenhaus schwer beschädigt wurde. Die Einsatzkräfte rückten nach Angaben der Feuerwehr innerhalb weniger Stunden bereits zu mehr als 300 Einsätzen aus. „Mehr als die Hälfte aller in Hamburg verfügbaren Feuerwehrkräfte ist im Einsatz, damit gilt der Ausnahmezustand“, sagte der Sprecher. Darüber hinaus warteten noch zahlreiche weitere, unbearbeitete Not- und Hilferufe.

Aufnahmen von der Trichterwolke verbreiteten sich rasch in den sozialen Medien. Unter dem Hashtag #Tornado werden auf Twitter Bilder und Videos des Wetterphänomens geteilt. Auf dem auch vom Meteorologen Jörg Kachelmann gepflegten Twitter-Account Kachelmannwetter hieß es bereits kurz nach dem Auftreten der Windhose, es habe Bodenkontakt gegeben. Der ehemalige Wettermoderator verbreitete eine Darstellung des stärksten Drehmoments der Trichterwolke.

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Auch etwas abseits der Schneise, die der Sturm hinterlassen hat, kam es in der Hansestadt vereinzelt zu schweren Schäden. Im Stadtteil Rahlstedt fing laut Feuerwehr ein Dachstuhl nach einem Blitzeinschlag Feuer - in Sasel wurde eine Straße überschwemmt. Satellitenbildern zufolge seien örtlich teils mehr als 50 Liter Regen pro Quadratmeter niedergegangen, sagte die DWD-Sprecherin.

Ein Luftschlauch, möglicherweise ein Tornado, über dem Hamburger Stadtteil Farmsen. Die Feuerwehr ist nach einem schweren Unwetter zu dutzenden Einsätzen ausgerückt.
Ein Luftschlauch, möglicherweise ein Tornado, über dem Hamburger Stadtteil Farmsen. Die Feuerwehr ist nach einem schweren Unwetter zu dutzenden Einsätzen ausgerückt.

© Claas Kaufner/dpa

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