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Johannes Paul II.: Wunder gefunden

Fast genau zwei Jahre nach dem Tod des polnischen Papstes Johannes Paul II. soll ein Wunder bekannt gegeben werden, das für den Prozess der Seligsprechung ausgewählt wurde.

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Rom - Es soll sich dabei um eine französische Ordensfrau handeln, die auf wunderbare Weise geheilt worden sein soll, teilte jetzt der Postulator des Seligsprechungsprozesses, Slawomir Oder, mit. Der Seligsprechungsprozess sei "sehr schnell durchgeführt worden, aber dies bedeutet nicht, dass wir nicht gründlich gearbeitet haben", hieß es. Jedoch kann es bis zur Seligsprechung noch mehrere Jahre dauern.

Weder der Name noch die Diözese der Geheilten sind bis jetzt bekannt geworden. Das Wunder soll am Sonntag aber in der französischen Diözese bekannt gegeben werden, aus der die Frau stammte. Am kommenden Montag, dem zweiten Todestag Karol Wojtylas, sollen die Dokumente dem Vatikan übergeben werden, die dann geprüft werden müssen. Dieser Prozess werde voraussichtlich noch mindestens zwei Jahre dauern, sagen Vatikan-Experten. Zudem soll am Montag in der römischen Basilika San Giovanni in Laterano eine Messe anlässlich des Abschlusses der so genannten diözesanen Phase des Prozesses stattfinden. Es werden zahlreiche Pilger aus der ganzen Welt erwartet.

Erst "selig", dann "heilig"

Der Forderung des polnischen Kardinals und früheren Papstsekretärs Stanislaw Dziwisz, Johannes Paul II. ohne vorherige Seligsprechung gleich heilig zu sprechen, erteilte Oder eine Absage: Die Etappen müssten eingehalten werden, man könne die Seligsprechung nicht überspringen, sagte er.

Papst Benedikt XVI. hatte schon drei Monate nach dem Tod Johannes Pauls II. den Seligsprechungsprozess eingeleitet. Normalerweise sieht das Kirchenrecht vor, frühestens fünf Jahre nach dem Tod den Seligsprechungsprozess zu eröffnen. Viele Gläubige hatten nach dem Tod Johannes Pauls II. und bei seiner Beerdigung mit "santo subito"-Rufen auf dem Petersplatz in Rom die umgehende Heiligsprechung des von ihnen verehrten Papstes gefordert.

Das Verfahren zur Seligsprechung ist in der katholischen Kirche streng geregelt. Dabei wird auch der dafür notwendige Tatbestand eines Wunders geprüft. Bei fast allen Wundern handelt es sich um Heilungen, die sich erst nach dem Tod - etwa nach Anrufung des Toten durch Gläubige - ereignet haben. (tso/dpa)

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