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070621wussow

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Obduktion: Wussow starb offenbar eines natürlichen Todes

Nach einer Strafanzeige wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts ist der Leichnam Klausjürgen Wussows obduziert worden. Anzeichen für Fremdverschulden wurden bislang nicht gefunden.

Der am Dienstag verstorbene Schauspieler Klausjürgen Wussow ist vermutlich nicht einem Verbrechen zum Opfer gefallen. Die ersten Obduktionsergebnisse deuteten auf eine natürliche Todesursache hin, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder), Ulrich Scherding. Anzeichen für Fremdverschulden oder eine Misshandlung seien nicht gefunden worden. Die Obduktion des Leichnams war nach einer Strafanzeige gegen Unbekannt wegen des Verdachts eines Tötungsdelikts veranlasst worden.

Für ein endgültiges Urteil müssen laut Scherding noch die Ergebnisse der toxikologischen und weiterer Laboruntersuchungen abgewartet werden. Dies könne Wochen dauern.

Scherding zufolge wird nun geprüft, ob anderweitige Ermittlungsansätze vorliegen. Derzeit deute darauf aber nichts hin. Ob Zeugen im Evangelischen Krankenhaus Rüdersdorf bei Berlin, wo der an Demenz erkrankte Schauspieler gestorben war, befragt werden, sei ihm nicht bekannt.

Leichnam kann für Bestattung freigegeben werden

Einer Freigabe der Leiche für die Bestattung steht nach Ansicht Scherdings nichts entgegen. "In der Regel" könne dies nach der Obduktion erfolgen. Es sei "eher unwahrscheinlich", dass die Mediziner dagegen Einspruch einlegen werden.

Scherding betonte, eine Anzeige wegen eines Tötungsdelikts müsse von der Staatsanwaltschaft "besonders sorgfältig" behandelt und dem Vorwurf "zwangsläufig" nachgegangen werden. Die Obduktion sei in einem solchen Fall der erste Schritt, bevor der Leichnam möglicherweise durch eine Feuerbestattung nicht mehr untersucht werden könne.

Anzeige von einem Arzt aus Wussows Umfeld?

Der Anzeige zufolge sollte Gewalt auf den Kopf des Schauspielers ausgeübt worden sein. Die Anzeige wurde laut dem Sprecher "wohl" von einem Münchner Arzt aus dem Umfeld Wussows erstattet. Laut "Bild"-Zeitung handelt es sich um einen Mediziner, der auch nach dem Krebstod von Wussows dritter Ehefrau Yvonne im vergangenen September Anzeige erstattet habe. Nach unbestätigten Informationen der "Märkischen Oderzeitung" soll ein Mann, der mit Wussows Testament zu tun hat, Anzeige erstattet haben.

Die Kinder des vor allem als Professor Brinkmann in der ZDF-Fernsehserie "Die Schwarzwaldklinik" berühmt gewordenen Schauspielers hatten nach dessen Tod mitgeteilt, ihr Vater sei "friedlich eingeschlafen". Seine Frau Sabine habe ihn in den letzten Stunden begleitet, teilten Barbara und Alexander Wussow laut Medienberichten mit. "Aus Respekt vor seiner letzten Lebensentscheidung überlassen wir selbstverständlich die anstehenden Regelungen seiner Witwe und stehen ihr zur Seite, wenn sie uns braucht", hieß es weiter.

Witwe spricht von einem "makabren Scherz"

Nach Spekulationen in der "Bild"-Zeitung werden Sabine Wussow, die Witwe des Boxers Bubi Scholz, und die vier Kinder des Schauspielers ein mögliches Erbe vermutlich ausschlagen. Grund seien Schulden von insgesamt fast einer Million Euro. Sabine Wussow zufolge habe ihr verstorbener Mann allein 790.000 Euro Steuerschulden angehäuft.

Sabine Scholz bezeichnete die Strafanzeige zum Tod ihres Mannes unterdessen als "makabren Scherz". "Es wäre mir lieber, wenn mir das erspart geblieben wäre", sagte sie.

Nina Jerzy[ddp]

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